Es ist der neunte Mord an einer Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner heuer, diesmal in einem Gemeindebau in Wien-Brigittenau (siehe Video oben): Vermutlich aus rasender Eifersucht griff ein 42-Jähriger in der Nacht auf Freitag zur Waffe und tötete seine Ex-Lebensgefährtin (35). Bei dem Festgenommenen handelt es sich um jenen Wirt, der im Zusammenhang mit sexistischen Aussagen und einem Prozess gegen die grüne Klubobfrau Sigi Maurer in die Schlagzeilen geraten war.
Bei der Bluttat in Wien-Brigittenau soll am Donnerstagabend gegen 20 Uhr der aus den Medien bekannte Gastronom im Winarsky-Hof in einer Wohnung auf der Stiege 17 seine Ex-Partnerin mit einer Schusswaffe schwer verletzt haben. Der mutmaßliche Täter, für den die Unschuldsvermutung gilt, dürfte der Frau in Kopf und Fuß geschossen haben - das Opfer erlag wenige Stunden nach dem Angriff seinen Verletzungen.
Zeugen hatten vor der Tat den Notruf gewählt, zunächst davon berichtet, dass ein Mann eine Frau mit einer Waffe bedrohe. Wenig später der nächste Notruf - es sei ein Schuss gefallen, der Mann sei im Innenhof und warte.
Vor Polizei zusammengebrochen und Bewusstsein verloren
Die Polizei rückte mit Unterstützung der WEGA zum Ort des Geschehens aus, beim Eintreffen befand sich der 42-Jährige noch immer im Innenhof. „Er hat sich widerstandslos ergeben“, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. Gleich danach brach der mutmaßliche Täter vor den Beamten zusammen und verlor das Bewusstsein. Er war offenbar stark alkoholisiert, auch eine Beeinträchtigung durch andere Substanzen wurde nicht ausgeschlossen.
Der 42-Jährige wurde daraufhin notfallmedizinisch versorgt, im Anschluss ins Spital gebracht. Er wird dort von der Polizei bewacht. Eine Befragung werde durchgeführt, sobald es dessen Gesundheitszustand zulasse, hieß es. Was zu dem blutigen Drama führte, ist daher bislang noch unklar. Fakt ist: Das 35-jährige Opfer schleppte sich aus eigener Kraft aus der Wohnung ins Freie, wo es zusammenbrach ...
Video: Spurensicherung und Ermittler am Tatort in Wien-Brigittenau
„Die Szenen wirken gespenstisch“
Die Tatortgruppe der Wiener Polizei stellte in der Dunkelheit Spuren sicher. „Die Szenen wirken gespenstisch, alles fühlt sich so unwirklich an“, sagte ein Zeuge beim „Krone“-Lokalaugenschein im Winarsky-Hof. Die Tatwaffe wurde bei dem Verdächtigen sichergestellt. Die Ermittlungen zu dem Drama laufen auf Hochtouren.
Maurer war damals von dem Bierlokalbetreiber geklagt worden, nachdem sie ihn beschuldigt hatte, ihr Ende Mai 2018 via Facebook obszöne Privatnachrichten geschickt zu haben, was Maurer selbst über ihren Twitter-Account publik machte. Zuletzt hatte der Bierwirt behauptet, die Nachrichten habe ein gewisser „Willi“ vom PC in seinem Lokal verfasst, er sei dafür nicht verantwortlich. Nach mehreren Verhandlungen zog der Mann die Klage schließlich zurück.
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