Noch ist eine Riesensumme aus den Malversationen rund um die Commerzialbank „verschollen“. Zudem sorgen Schwarzgeldzahlungen an vier SV-Mattersburg-Spieler und einen Trainer für Aufsehen.
Erst vor einer Woche hat die Stadtgemeinde Mattersburg das Pappelstadiondes liquidierten SVM um 415.000 Euro aus der Masse herausgekauft, „weil es eine Herzensangelegenheit ist, ein Stück Mattersburger Geschichte“, wie Bürgermeisterin Ingrid Salamon festhielt.
In dessen Keller bzw. tief unter der Rasenheizung liegen nach dem Bilanzskandal der Commerzialbank aber nach wie vor etliche „Leichen“ versteckt, die nach und nach ans Tageslicht gelangen. So hat Klub- und Bankchef Martin Pucher bei der Einvernahme durch die SOKO Commerz angegeben, dass vier Spieler und ein ehemaliger Trainer zwischen 2004 und 2013 von ihm Schwarzgeldzahlungen in der Höhe zwischen 30.000 und 130.000 Euro erhalten haben. Puchers Anwalt Norbert Wess wollte sich gestern auf Anfrage der „Krone“, ob noch an weitere Spieler Schwarzgeld geflossen ist, nicht äußern.
2015 hat es jedenfalls eine aktenkundige anonyme Anzeige eines Whistleblowers gegeben, wonach im österreichischen Profifußball derartige Praktiken in großem Ausmaß üblich seien. Fest steht, dass noch 99 Millionen Euro aus den Malversationen der Commerzialbank fehlen, über deren Verbleib Pucher, für den die Unschuldsvermutung gilt, im U-Ausschuss selbst rätselte und zu deren Auffinden er beitragen wolle. Vielleicht findet er die eine oder andere ja noch in seinem ehemaligen Bundesligaklub.
Kronen Zeitung
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