Vor dem Tag der Arbeit kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ein „Sprungbrett“ für Langzeitarbeitslose an. Die Schaffung von „Green Jobs“ soll dabei die Jobchancen deutlich verbessern und den Betroffenen zudem eine neue Perspektive bieten. Bereits im Sommer soll die 300 Millionen Euro schwere Aktion mit Beratungen, Betreuungen und speziellen Trainings starten.
Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, 500.000 Menschen bis zum nächsten Jahr wieder in Beschäftigung zu bringen, erklärte der Kanzler am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Der wichtigste Schritt dazu sei die Bewältigung der Corona-Pandemie - bereits im Sommer solle es so weit sein, so Kurz. Mittlerweile habe man bereits den Meilenstein von drei Millionen Impfungen in Österreich überschreiten können.
Die Öffnungen im Mai sollen bereits ein erster „Turbo für den Arbeitsmarkt sein“. Eine besondere Situation sei aber die der Langzeitarbeitslosen, deren Situation sich im Zuge der Pandemie weiter verschärft habe. Betroffen seien dabei vor allem ältere Menschen.
„Sprungbrett“ startet im Sommer
Hier soll nun ein spezieller Fokus gesetzt werden: Mithilfe eines „Sprungbretts“ wolle man 50.000 Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung bringen. Starten soll dies im Sommer. Der Kanzler bittet in dem Zusammenhang speziell die heimischen Unternehmen, Langzeitarbeitslose in Zukunft verstärkt zu berücksichtigen.
Es gehe vor allem um Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft mit einer langfristigen Eingliederung. Eine Chance dabei sei auch die Ökologisierung, so der Kanzler.
Krise sorgte für viele unverschuldete Arbeitslose
Am Arbeitsmarkt habe sich zuletzt ein deutlicher positiver Trend gezeigt - „dies erwarten wir auch in den nächsten Wochen“, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP). „Wir wissen auch, dass sich Krisen am Arbeitsmarkt länger zeigen“, erläutert der Minister die Situation. Gerade in Zeiten der Pandemie seien nun besonders viele Menschen unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht - etwa Mitarbeiter von Reisebüros, Kellner oder Rezeptionisten.
Budget aus EU-Mitteln
Während manche recht rasch wieder zurück auf den Arbeitsmarkt finden würden, gebe es auch Menschen, denen das schwerer fallen würde. Schon jetzt würden Langzeitarbeitslose ein Drittel der Corona-Joboffensive ausmachen, so Kocher. Das 300 Millionen Euro schwere Budget für das Vorhaben stammt aus dem von der EU finanzierten „Aufbauplan“ aus der Pandemie. Es brauche in der Krise nun „aktive Maßnahmen am Arbeitsmarkt“ - die geplante Aktion sei eine Investition in die Zukunft der Menschen, zeigte sich der Minister optimistisch.
Dreistufenplan
Im Sommer soll nun ein Gesamtkonzept für Menschen mit geringen Chancen starten. Es besteht aus mehreren Maßnahmen: Der dreistufige Plan sieht dabei Beratung und Betreuung, Training und Vorbereitung zur Eingliederung am Arbeitsmarkt sowie Lohnzuschüsse für einen gewissen Zeitraum nach einer Einstellung - für eine Dauer von 12 Monaten sollen bis zu 50 Prozent des Lohnes zugeschossen werden - vor.
Gewessler: „Wir machen uns positiv auf den Weg“
Man stehe aufgrund der Pandemie vor großen Herausforderungen, so Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Die Investitionen sollen daher direkt in die österreichischen Unternehmen fließen. Jeder Euro in den Umweltschutz gebe eine Perspektive für eine bessere, gemeinsame Zukunft.
Es gebe hier „enorme Jobpotenziale“, so Gewessler, die überzeugt ist, dass Klimaschutz nicht nur Perspektiven, sondern auch Arbeitsplätze schaffen könne. „Wir machen uns positiv auf den Weg“, so die Ministerin.
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