Israel warnt:
„Schlechtes Atomabkommen mit Iran führt zu Krieg“
In Wien verhandeln derzeit Vertreter der verbliebenen Vertragspartner des Atomabkommens von 2015 über eine Wiederbelebung des Atomdeals mit dem Iran (siehe Video oben). Doch diese stehen von Anfang an unter keinem guten Stern. Das Mullah-Regime setzt trotz der laufenden Verhandlungen die Urananreicherung fort. Nun kommt eine mehr oder weniger offene Kriegsdrohung aus Israel.
Der israelische Geheimdienstminister Eli Cohen warnte am Donnerstag davor, dass ein „Krieg sicher folgen“ werde, wenn die Vereinigten Staaten und andere Mächte mit dem Iran ein Atomabkommen schließen, das Israel für einen schlechten neuen Vertrag halte. Cohen bekräftigte gegenüber der Agentur Reuters die Position Israels, dass es sich nicht an eine diplomatische Übereinkunft gebunden fühle, und sagte: „Ein schlechtes Geschäft wird die Region in einen Krieg führen.“
„Unsere Jets können über Ziele im Nahen Osten erreichen“
„Wer kurzfristige Vorteile sucht, sollte längerfristig aufpassen. Israel wird es dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu erlangen. Der Iran hat nirgendwo Immunität. Unsere Flugzeuge können überall Ziele im Nahen Osten erreichen - und sicherlich im Iran“, machte Cohen unmissverständlich klar.
Seit US-Präsident Joe Biden eine mögliche Rückkehr der USA zum Abkommen von 2015 zur Eindämmung des iranischen Atomprogramms ankündigte, das sein Vorgänger Donald Trump aufgekündigt hatte, hat Israel verstärkt gefordert, dass sensiblen iranischen Technologien und Projekten umfassendere Beschränkungen auferlegt werden müssten. In den vergangenen Wochen kam es zu mehreren hochrangigen Treffen zwischen den USA und Israel, um sich über die Verhandlungen auszutauschen bzw. die Positionen abzustecken.
Israel betont „Freiheit, gegen den Iran zu operieren“
Bei einem Treffen des Sicherheitsberaters von US-Präsident Biden mit seinem israelischen Amtskollegen betonte die israelische Delegation dem Vernehmen nach ihre „Freiheit, gegen den Iran zu operieren“, wenn man es für richtig halte. Direkte Gespräche zwischen dem Iran und den USA gibt es in Wien übrigens nicht. Über Mittelsmänner werden den beiden Seiten Vorschläge unterbreitet, die drei Expertenteams ausarbeiten.
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