Geburtstagsinterview

Ivan Osim: „Ich träume von unseren Spielen“

Steiermark
01.05.2021 08:00

Die Fußball-Welt verneigt sich vor Ivica Osim! Die Lichtgestalt feiert am 6. Mai seinen 80. Geburtstag. Sturms Jahrhunderttrainer sprach über seine Droge Fußball, Old Trafford und sein gut gehütetes Geheimnis

„Das Leben ist viel zu lang, um Optimist zu sein.“ Ein typischer Osim-Sager. Am 6. Mai wird Sturms Jahrhunderttrainer 80. Immer noch der gleiche Grübler, Philosoph und Fußball-Besessene.

Es ist Donnerstagabend, die Europa-League-Halbfinali stehen vor der Tür. Ivica Osim wird sich in seinem Grazer Domizil wieder alles reinziehen. Versteht sich von selbst. Der Fußball ist neben der Familie seine große Liebe, seine Droge. „Ich schaue mir rund um die Uhr Spiele an. Hauptsache, es gibt einen Ball und zwei Mannschaften mit verschiedenen Leiberln“, hat er im Dezember zur „Steirerkrone“ gemeint. „Man kann immer noch etwas lernen“, brummt der Jubilar jetzt. Ein Spiel wird im Hause Osim nicht bloß seziert, verfolgt – ein Rattenschwanz an Fragen tut sich auf. „Wieso hat der Klub diesen oder jenen Spieler geholt“ Osim-Universum eben.

(Bild: Pail Sepp)

Vastic war ein Fehler
Die große Sturm-Ära samt dreimaligem Einzug in die Champions League lässt die Lichtgestalt auch heute noch nicht los. „Wenn ich schlafe, träume ich von all unseren Spielen. Frage mich, warum haben wir verloren? Wir hätten noch viel mehr erreichen können. Wir haben ein junges, talentiertes Team gehabt“, sagt der Trainer-Guru und nimmt einen mit auf eine Zeitreise ins Jahr 2001 nach Old Trafford. „Wir haben viele Ausfälle in der Abwehr gehabt, haben vor dem Spiel gegen Manchester United nächtelang überlegt, wie wir hinten spielen sollen. Ich hab mich für Vastic entschieden, ein Fehler. Ivo hat vieles können, aber nicht alles. Mamedov wäre die bessere Wahl gewesen als Libero.“

(Bild: © pail josef)

Osim hat den Grazer „Provinzklub“ wachgeküsst, zu einer großen Nummer im europäischen Fußball gemacht. Doch er knurrt: „Wir sind zweimal gegen Real Madrid in Führung gegangen, haben zweimal aber nix erreicht. Real war zwar die beste Mannschaft der Welt, dennoch wäre mehr drinnen gewesen für uns.“

Genug gemosert. Wenn Osim dieser Tage auf seine Ära bei den Schwarzen zurückblickt, dann schwingt sehr wohl auch Stolz mit. „Wir haben etwas Historisches erreicht, das hab auch ich nicht erwartet. Danke an meine Spieler. Aber ich hab Fehler gemacht. Die bleiben ein Geheimnis. Damit gehe ich jetzt nicht mehr an die Öffentlichkeit.“

Alles Gute, Ivan!

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