Kevin Pannewitz

Galt als Mega-Talent: Ex-Profi jetzt Straßenkehrer

Fußball International
01.05.2021 15:29

Kevin Pannewitz galt einst als große Zukunftshoffnung im Deutschen Fußball. Gewichtsprobleme, die fehlende Reife für das Profi-Geschäft und eine schwere Krankheit seiner Mutter beendeten eine vielversprechende Karriere, bevor sie richtig begonnen hatte. Jetzt arbeitet Pannewitz als Straßenreiniger in Berlin.

Pannewitz war die große Zukunftshoffnung bei Hansa Rostock. Von den Norddeutschen wechselte das damalige Mittelfeld-Talent 2012 zum Vfl Wolfsburg. Der Transfer sollte den endgültigen Durchbruch im Profifußball bedeuten, doch nach einer Saison ohne Einsätze wurde sein Vertrag wieder aufgelöst.

Mutter erkrankte an Leukämie
Gewichtsprobleme und eine mangelnde Einstellung waren der Hauptgrund für den Absturz des Rohdiamanten: „Ich war zu naiv und nicht reif genug fürs Geschäft. Ich wollte einfach nur Fußball spielen.“ Kurz nach der Vertragsauflösung in Wolfsburg erkrankte seine Mutter an Leukämie. Pannewitz zog sich zurück und verlor die Lust am Profifußball.

Betrunken im Training
Im August 2017 wagte Pannewitz die Rückkehr ins Profigeschäft. Er trainiert hart, verliert viel Gewicht und wird mit einem Vertrag beim Drittligisten Carl Zeiss Jena belohnt. Damals beschrieb er sein Comeback als „die gefühlt zehnte zweite Chance“, die es „mit aller Konsequenz“ zu nutzen gilt. 2018 kam Pannewitz betrunken zum Training, 2019 erschien er übergewichtig zum Trainingslager. Seine letzte Chance sich im Profifußball zu beweisen, ließ das ehemalige Mega-Talent verstreichen. Erneut folgt der Absturz in den Amateurfußball.

2021 hat der Alltag von Pannewitz nichts mehr mit dem glamourösen Geschäft des Profifußballs zu tun. Er arbeitet jetzt als Teilzeit-Straßenkehrer in Berlin. „Ich stehe jeden Tag um vier Uhr auf, von Montag bis Freitag“, erzählt Pannewitz via Instagram. Nachsatz: „Ich verdiene 1100 und Zerquetschte netto, ich habe 1200 Stunden im Jahr, die ich arbeiten muss. Wenn ich gut bin, kann ich übernommen werden. Wenn ich scheiße bin, dann nicht.“

Noch ein letzter Comeback-Versuch?
Obwohl Pannewitz meilenweit vom Profigeschäft entfernt scheint, hat er die Hoffnung auf ein allerletztes Comeback noch immer nicht aufgegeben: „Ich traue mir die 3. Liga immer noch zu. Dass ich Fußball spielen kann, wissen wir alle. Am Ende geht es nur um meine Fitness. Und ich bin bereit, mich nochmal zu quälen.“

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(Bild: KMM)
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