Nach rund sechs Monaten an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) sind vier Raumfahrer sicher auf der Erde zurück. Eine „Crew Dragon“-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX mit den US-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihrem japanischen Kollegen Soichi Noguchi an Bord wasserte am Sonntagmorgen (MESZ) im Golf von Mexiko vor der Küste des US-Bundesstaats Florida.
Von vier Fallschirmen gebremst, klatschte die Kapsel mit den Astronauten im Dunklen aufs Wasser, um kurz vor drei Uhr nachts (Ortszeit). Schiffe waren danach an den Ort gefahren, um die Crew aufzunehmen. Die Kapsel hatte in der Nacht von der ISS abgedockt, nachdem der Rückflug zur Erde wegen schlechten Wetters um einen Tag verschoben worden war. Die „Crew-1“ hatte im November an der ISS angedockt.
Auf der Raumstation war es zuletzt eng geworden: Neben der „Crew-1“ waren seit Anfang April auch die Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow sowie der NASA-Astronaut Mark Vande Hei an Bord, am vergangenen Wochenende kamen vier Raumfahrer der „Crew-2“ dazu - die US-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie ihr japanischer Kollege Akihiko Hoshide und der Franzose Thomas Pesquet.
Erster regulärer Flug mit privatem Raumschiff
„Crew-1“ war die erste, die regulär mit dem „Crew Dragon“ zur ISS geflogen war, nachdem ein bemannter Testflug zur ISS im vergangenen Frühjahr erfolgreich verlaufen war. Der Test war nach fast neunjähriger Pause der erste, bei dem Astronauten wieder von amerikanischem Boden aus in den Orbit starteten - und überhaupt das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtunternehmen befördert wurden. Der Start der „Crew-3“ ist derzeit für Oktober geplant.
Nicht mehr abhängig von Russland
Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit einer US-Raumfähre zur ISS geflogen - mit dem Space Shuttle „Atlantis“. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde NASA ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.
Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der NASA schon für 2017 angekündigt gewesen - im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.
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