Hightech-Plattform

Gladiatoren-Arena im Kolosseum in Rom geplant

Ausland
02.05.2021 16:22

Die Mailänder Gesellschaft Milan Ingegneria hat die internationale Ausschreibung für das Projekt zum Bau einer Gladiatoren-Arena im Kolosseum gewonnen. Geplant ist die Errichtung einer Plattform, die den jetzt sichtbaren Unterbau des Amphitheaters überdecken soll, wie es bis zum 19. Jahrhundert der Fall war. Darauf können dann Menschen spazieren, wie in einem vom italienischen Kulturministerium veröffentlichten Video zu sehen ist. Auch Konzerte können dort in Zukunft stattfinden.

Die Arbeiten, die 18,5 Mio. Euro kosten sollen, werden einer APA-Meldung zufolge bis Ende 2021 beginnen und bis Ende 2023 abgeschlossen werden, berichtete der Kulturminister Dario Franceschini bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Milan Ingegneria behauptete sich mit dem Projekt einer nachhaltigen und flexiblen Hightech-Struktur, die leicht wieder abgebaut werden kann. Die Träger der Struktur werden ohne mechanische Verankerungen direkt auf den Wandstrukturen angebracht.

Die Lauffläche wird aus einer Reihe von mobilen Paneelen bestehen. Damit soll die Arena auch wieder für Open-Air-Aufführungen genutzt werden. Die neue Fläche wird etwa 3.000 Quadratmeter betragen.

Das Kolosseum in Rom (Bild: APA/AP Photo/Domenico Stinellis)
Das Kolosseum in Rom
Der Unterbau des Kolosseums wird mit einer Gladiatoren-Arena überbaut. (Bild: Ministero della cultura)
Der Unterbau des Kolosseums wird mit einer Gladiatoren-Arena überbaut.

„Eine große Herausforderung für Italien“
Das Sieger-Projekt wurde von einer Expertenjury gekürt. Milan Ingegneria ist eine Gesellschaft mit internationaler Erfahrung, die unter anderem die Basilika der Stadt Vicenza restauriert hat und mit klangvollen Namen der Architektur wie Renzo Piano, Rem Koolhaas und Arata Isozaki zusammengearbeitet hat.

„Eine große Herausforderung für Italien“, so bezeichnete Kulturminister Franceschini das Projekt für den Wiederaufbau der Gladiatoren-Arena. „Dank der rekonstruierten Arena werden im Kolosseum hochkarätige internationale Veranstaltungen stattfinden können, im vollen Respekt des Denkmals, das Italien symbolisiert“, sagte der Minister.

Besucher im Kolosseum in Rom (Bild: APA/AP Photo/Domenico Stinellis)
Besucher im Kolosseum in Rom
Besucher im Kolosseum in Rom (Bild: APA/AP Photo/Domenico Stinellis)
Besucher im Kolosseum in Rom

Das Kolosseum wurde zwischen 70 und 80 nach Christus erbaut und war bei den Römern blutiger Schauplatz öffentlicher Hinrichtungen und Gladiatorenkämpfe. Als Arena war das Kolosseum fast 450 Jahre lang in Betrieb. Neben dem Forum gehört es zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Italien. In den vergangenen Jahren wurde Roms Wahrzeichen für rund 25 Millionen Euro restauriert. Die Restaurierung wurde vom Modekonzern Tod‘s unterstützt.

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