Fünf Luchse wurden unweit der Kärntner Grenze im Triglav Nationalpark (Slo) angesiedelt. Der WWF hofft, dass damit der bedrohte österreichische Bestand von aktuell maximal 40 Tieren gestärkt werden kann. Luchsexperte Thomas Huber verrät, wie die Chancen stehen, dass diese großen Katzen bei uns Fuß fassen.
Bereits in den späten Siebzigerjahren wurden Luchse auf der Turrach angesiedelt. „Damals handelte es sich um sechs Männchen und drei Weibchen. Umgekehrt wäre besser gewesen für eine spürbare Vermehrung“, erklärt Huber vom Afritzer Büro am Berg.
Etwas größere Vorkommen gibt es im Kalkalpenbereich und nördlich der Donau, wo in den 80er Jahren ein paar Großkatzen angesiedelt wurden, die es bis ins Wein- und Mühlviertel geschafft haben.
In der Vergangenheit wurden Luchse immer wieder illegal erlegt. Das ist anzuprangern!
Thomas Huber, Büro am Berg
Freie Bahn durch Barrieren erschwert
Ob die aus Rumänien und der Slowakei stammenden Luchse vom Triglav es auch bis nach Kärnten und weiter schaffen, werde sich erst zeigen, so Huber: „Sie könnten über die Karnischen Alpen und Karawanken bis zu uns kommen. Doch stark frequentierte Straßen sind ein Problem.“ Einrichtungen wie die Bärenbrücke auf der Südautobahn sowie einige Unterläufe (etwa auf der B111 beim Gailtalzubringer) könnten ihnen aber helfen.
Wir haben eine Kulturlandschaft, in der fleißig gejagt wird. Klar, werden die Luchse, wenn sie es nach Kärnten schaffen, einen Einfluss auf die Jagd haben. Kurz gesagt, könnten die Tiere das Jagen nicht gerade leichter machen.
Thomas Huber, Büro am Berg
Keine Polizei des Waldes, aber wichtiger Teil des Ökosystems
„Die Luchse werden das Wald-Wild-Problem wohl kaum lösen. Sie sind keine Polizei des Waldes, haben allerdings eine klare Daseinsberechtigung“, erklärt Huber abschließend, der sich bereits seit seinem Studium mit den großen Katzen beschäftigt, und auch am slowenischen Luchsprojekt beteiligt ist.
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