Am Mittwoch stellte Landeshauptmann Günther Platter den neuen Wirtschaftslandesrat Anton Mattle und die neue Gesundheitslandesrätin Annette Leja vor. Sie springen nach zwei überraschenden Rücktritten ein. Der Entscheidungsprozess war offenbar ganz unterschiedlich: Leja konnte bereits seit Wochen überlegen und sich vorbereiten, Mattle aber wurde erst Dienstagabend gefragt.
Den 1963 in Zams geborenen Mattle lernten viele Österreicher bereits 1999 aus dem Fernseher kennen, als er bei der Lawinenkatastrophe in Galtür als Bürgermeister auftrat und die mehrere Tage andauernde Ausnahmesituation organisierte. Ein Ereignis, das für Mattle nach wie vor sehr prägend sei, wie er anlässlich des 20. Jahrestages sagte. Als die mächtige Staublawine ins Dorf hereinbrach, war Mattle bereits seit sieben Jahren Ortschef. Sechs Jahre zuvor, 1986 wurde er mit nur 23 Jahren zum Vizebürgermeister der kleinen Gemeinde im Tiroler Paznauntal gewählt.
Als Vorsitz hoch geachtet
Im Jahr 2003 wagte Mattle, der 1989 die Meisterprüfung in Radio- und Fernsehtechnik abgelegt hatte, den Sprung in die Landespolitik. Seither war er Mitglied des Tiroler Landtages, zehn Jahre später wurde er erster Landtagsvizepräsident. Mattle wird für seine ruhige Vorsitzführung auch über die Parteigrenzen hinweg geachtet.
Dies wurde nach der Landtagswahl 2018 bestätigt, nachdem er von 35 der 36 Mandatare erneut zum Vize gekürt wurde. Bei ebenjener Landtagswahl ging er auch als „Vorzugsstimmenkaiser“ hervor, in seinem Wahlkreis Landeck holte er 8012 persönliche Kreuzerl.
Doppelter Geschäftsführer
Neben seiner politischen Arbeit ist Mattle Geschäftsführer seiner Firma Elektro Mattle und Geschäftsführer des Alpinarium Galtür, einem „Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zum Leben im hochalpinen Raum“. Zudem ist der 58-Jährige stellvertretender Landesleiter der Bergrettung Tirol. Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Unterländerin als Quereinsteigerin
Annette Leja wuchs, anders als Mattle oder Platter, im Tiroler Unterland auf. Die 51-Jährige verbrachte ihre Kindheit in Reith im Alpbachtal und studierte in Innsbruck Betriebswirtschaft. Nach ihrem Studium begann sie im Jänner 1995 als Verwaltungsassistentin im Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck. Dort sollte sie bis zum Beginn ihrer politischen Laufbahn auch bleiben. Bereits 1996 wurde Leja zur Verwaltungsdirektorin des privaten Spitals, seit 2002 war sie Geschäftsführerin.
Leja, die Mitglied des ÖVP-Wirtschaftsbundes ist, ist in der Wirtschaftskammer im Fachverbandsausschuss der Gesundheitsbetriebe. Außerdem ist sie Mitglied der Fondskommission des Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (Prikraf). Leja ist verheiratet, lebt in Lans in der Nähe von Innsbruck und hat einen 14-jährigen Sohn.
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