Weit über die Grenzen des Salzkammerguts ist die Gmundner Keramik bekannt. Eine Tasse, Schüssel oder Teller findet sich fast in jedem Haushalt. Jedes Stück mit den grünen oder blauen Schlingen, Wellen oder Bögen wird handgefertigt und trägt einen Stempel der vier Damen, die das „Flammen von Keramik“ beherrschen. Dieses Handwerk ist so einzigartig, dass es nun von der Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. „Das ist ein großer Verdienst aller Mitarbeiter und erfüllt mich mit Stolz“, strahlt Firmen-Boss Markus Friesacher.
Er hat das Unternehmen vor drei Jahren erworben. „Zwei weitere Personen aus dem Ausland hatten Interesse an der Gmundner Keramik. Ihnen ging es um die Marke, nicht um den Standort“, ist Friesacher über die Entscheidung überglücklich.
Langjährige Firmentradition
Mit dem Kauf hat er eine langjährige Firmentradition gerettet. Die Anfänge reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Franz Schleiß 1843 das Hafnerhaus am Graben erwarb. Sein Sohn Leopold gründete 1903 die „Gmundner Tonwarenfabrik“, auf dem Gelände der Gmundner Keramik, wo heute noch die „Flammerinnen“ ihr Handwerk ausüben. Im Laufe der Jahre hat sich auch das Werkzeug der Künstlerinnen verändert.
Malstation löste „Piperl“ ab
Lange Zeit wurden mit einem Horn, aus dem Farbstoff fließt, in einem bestimmten Rhythmus direkt auf die weiße Grundglasur gemalt. In den 1970er Jahren kam das Malhörndl – liebevoll auch Piperl genannt – zum Einsatz. Seit 15 Jahren wird eine Malstation verwendet. Eine Ausbildung zur „Flammerin“ dauert zwei Jahre. Danach dürfen sich die Damen über viele Fans freuen: „Es gibt Sammler, die nur Waren von einer bestimmten Flammerin wollen“, so Friesacher.
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