Er war falsch eingeschätzt worden. Als Schizophrener. Bekam Medikamente, auch die Depotspritze, die ein anderer Psychiater wieder absetzte. Möglicherweise wurde er durch das bestimmte, fast schon gewinnende Auftreten des bald 36-jährigen Wieners getäuscht. Er wechselte die Medikation – und die Gefahr, angefacht durch Kokain-Schübe, bahnte sich ihren Weg.
Er wurde in seinen auftretenden Impulsen, verstärkt durch Kokain regelrecht überschwemmt. Das wahllose Zugreifen auf Frauen ist sein Ausleben dieser Triebimpulse
Psychiaterin Sigrun Roßmanith
14. September 2020: Er klopfte an die Tür der Nachbarin. „Pizzabote!“ Sie öffnete ihm, er bedrängte sie sexuell, „just for fun“. Sie schrie, er ging. 21. September 2020: derselbe Modus. 26. September 2020: Er sei vom Gesundheitsamt da für einen Covid-Abstrich. Die andere Frau schrie „Nein“. Er war weg. Am 30. September 2020 wurde die nächste Türe nicht mehr geöffnet.
„Ich wurde von hinten gepackt und umklammert“
Im Dezember überfiel er eine Unbekannte auf ihrem Heimweg. „Ich wurde von hinten gepackt und umklammert. Ich hab mich gewehrt, wir stürzten beide ins Gebüsch. Er sagte immer wieder: ,Ich will Liebe machen, aber ich kann nicht!‘“, so das junge Opfer im Prozess. Eine Frau hörte die Schreie der Verzweifelten, alarmierte die Polizei. Seine Hose war schon heruntergezogen!
Jetzt will er (Anwalt Peter Philipp) Therapien. Die bekommt er in der Anstalt, zusätzlich zu zwei Jahren Haft wegen versuchter Vergewaltigung.
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