PCR-Test-Befundung

Tirol: „Nachfolger“ für HG Pharma steht fest

Tirol
06.05.2021 16:03

Die Causa wirbelte zuletzt ordentlich Staub auf: Nachdem das Land Tirol am Mittwoch die Zusammenarbeit mit Ralf Herwig als Geschäftsführer der HG Pharma beendet hatte, wurde am Donnerstag die angekündigte labormedizinische Befundung von PCR-Tests neu aufgestellt. Vorerst übernimmt das Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck die Befundung.

Die HG Pharma und deren Chef Herwig waren zuletzt wegen mutmaßlich dubioser PCR-Tests unter Beschuss geraten. Es gebe Zweifel, dass das Unternehmen personell und fachlich für die Abwicklung geeignet war. Die Testergebnisse werden in Zweifel gezogen. Herwig spricht hier von einer „Hexenjagd“.

Lösung bis Vergabe der Ausschreibung
Nach Abstimmung zwischen dem Corona-Einsatzstab des Landes Tirol und allen weiteren betroffenen Verantwortlichen wurde Donnerstag festgelegt, dass das Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck die Befundung dieser PCR-Testauswertungen der HG Pharma übernimmt, bis die Vergabe der Ausschreibung erledigt wurde, wie es vonseiten des Landes hieß.

Virologin Dorothee von Laer (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
Virologin Dorothee von Laer

Die Führung werde dabei Universitätsprofessorin Dorothee von Laer übernehmen, die eine ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet ist. Diese Regelung ist so lange gültig, bis es zu einer Neuvergabe der Leistungen nach einer europaweiten Ausschreibung kommt.

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Mir ist es wichtig festzuhalten, dass es nach aktueller Erkenntnis bei den Befundungen bei HG Pharma zu keinen falschen Ergebnissen kam, was den Nachweis des Corona-Virus betrifft.

Dorothee von Laer

Das Team um von Laer werde umgehend eine Validierung der PCR-Testungen der HG Pharma vornehmen. „Mir ist es wichtig festzuhalten, dass es nach aktueller Erkenntnis bei den Befundungen bei HG Pharma zu keinen falschen Ergebnissen kam, was den Nachweis des Corona-Virus betrifft. Es gab also nach unserer Kenntnis keine falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnisse. Das heißt, die Menschen, die einen PCR-Test gemacht haben und dort positiv getestet wurden, können davon ausgehen, dass sie auch tatsächlich positiv waren“, so von Laer.

Analysen bei Fluchtmutation
Aktuell gehe es vor allem darum, bei der PCR-Mutationsanalyse noch nachzuschärfen. „Bei den derzeit noch untersuchten Proben gilt es zu klären, ob die neue britische Fluchtmutation oder die herkömmliche britische Mutation vorliegt. Auch das sollten wir bis Ende der Woche in enger Abstimmung mit der AGES klären können“, so von Laer weiter.

Anteil zehnfach so hoch wie in Rest-Österreich
Laut Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes, werde derzeit bei der AGES geprüft, ob es sich bei 2000 Proben um die herkömmliche britische Mutation oder die neue britische Fluchtmutation handelt.

Elmar Rizzoli (Bild: Daniel Liebl/zeitungsfoto.at)
Elmar Rizzoli

„Mit Stand Mittwoch hat die AGES bei 313 dieser Proben das Vorliegen dieser neuen britischen Fluchtmutation bestätigt, bei 189 Fällen gab es keinen Nachweis auf die neue britische Fluchtmutation. Allein diese bisher bestätigten Zahlen lassen darauf schließen, dass in Tirol im Vergleich zum restlichen Österreich der zehnfache Anteil dieser neuen britischen Fluchtmutation vorherrschte.“

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