Normalerweise erobert das Festival La Strada im Sommer Straßen und öffentliche Plätze mit Theater und Zirkus, dieses Jahr wagt man sich aber auch in ganz neue Sphären: Am 20. Juni findet am Dachstein-Gletscher die Landschaftsoper „Signal am Dachstein“ statt, die Fragen von Klima, Natur und Kultur verhandelt.
Über die Vergänglichkeit wurde viel Kunst gemacht. Sie wird wohl auch zu spüren sein, wenn am 20. Juni, zur Sommersonnenwende, um 5 Uhr und zwei Minuten, die Landschaftsoper „Signal am Dachstein“ erklingt. Denn eines steht unweigerlich fest: „Der Gletscher wird in absehbarer Zeit verschwinden.“ Da sind sich Werner Schrempf, Intendant von La Strada, und Bergführer Herbert Raffalt einig. „Früher, in meiner Kindheit, da war der Gletscher das ewige Eis. Jetzt ist er vergänglich.“
Grund genug, das Ohr an den Gletscher zu legen und ihm zuzuhören. „Er ist ein Archiv der Natur- und Kulturgeschichte“, sagt Schrempf. Um seine Geschichten zu erzählen, haben La Strada und das Festival der Regionen Oberösterreich das Klangkünstler-Duo Rob van Rijswijk und Jeroen Strijbos engagiert.
Früh aufstehen ist Pflicht
Die Landschaftsoper besteht aus sechs verschiedenen Gruppen alias „Ouvertüren“, die auf verschiedenen Wegen den Dachstein erklimmen werden. Mit dabei sind auch die örtliche Bergrettung und der Alpenverein Schladming. Fünf der sechs Ouvertüren sind geschlossene Hochgebirgs-Touren. Teilnehmen kann man an der Ouverture 1, für sie reichen festere Schuhe und warme Kleidung. Trotzdem heißt es auch hier: Mitten in der Nacht aufstehen! Mit dem Bus geht es dann zur Talstation und mit der Gondel auf den Berg.
Nach etwa einer Stunde Fußmarsch treffen sich um 5.02 Uhr alle Gruppen am Gletscher - um dort seinen ewigen Geschichten zu lauschen, bevor die Vergänglichkeit das einst ewige Eis einholt.Hannah MichaelerInfos und Anmeldung: lastrada.at/signal-am-dachstein
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