Für den Export gedacht

Nur eine Dosis: Russland wirbt für „Sputnik light“

Ausland
06.05.2021 18:09

Russland hat am Donnerstag den Einsatz von nur einer Dosis seiner umstrittenen Corona-Impfung Sputnik V genehmigt. Die neue Version mit dem Namen „Sputnik light“ soll dabei eine Wirksamkeit von knapp 80 Prozent haben und dabei auch recht kostengünstig sein, wie der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF (RDIF) mitteilte. In Russland selbst geht die Impfkampagne trotz eigenem Impfstoff im Land jedoch weiterhin schleppend voran.

Eine Dosis soll dabei weniger als 10 US-Dollar (ca. 8,30 Euro) kosten und ähnlich wie der Impfstoff von Johnson & Johnson, nur einmal geimpft werden. Zwar sei die Dauer des Schutzes kürzer als bei der Doppelimpfung, allerdings sei die Impfung schneller wirksam, wie die Deutsche Presseagentur berichtete.

„Sputnik light“ soll schnellere Herdenimmunität bringen
Der ebenfalls vom Gamaleja-Institut entwickelte Impfstoff soll vor allem exportiert werden - er könnte in Ländern mit hohen Infektionsraten schnell zum Einsatz kommen und so die Zahl der Menschen mit einem gewissen Schutz erhöhen. Man verspricht sich damit schnelle Hilfe im Kampf gegen einen akuten Corona-Ausbruch, der unter Kontrolle gebracht werden muss.

Zuletzt sind immer wieder Zweifel an Sputnik V aufgetaucht - nun bewirbt Russland eine neue Variante des Impfstoffs. (Bild: AFP/Robert ATANASOVSKI)
Zuletzt sind immer wieder Zweifel an Sputnik V aufgetaucht - nun bewirbt Russland eine neue Variante des Impfstoffs.

„Das Ein-Dosis-Schema löst die Herausforderung, große Gruppen in kürzerer Zeit zu immunisieren, was besonders in der akuten Phase der Ausbreitung des Coronavirus wichtig ist, um schneller eine Herdenimmunität zu erreichen“, erklärte RDIF-Leiter Kirill Dmitriev.

Impfstoff sicher?
Die für eine Zulassung erforderlichen Phase-III-Studien mit 7000 Personen sollen unter anderem in Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ghana erfolgt sein. Zwischenergebnisse sollen noch in diesem Monat veröffentlicht werden, wie das Institut erklärte. Ergebnisse aus der Phase-I- und Phase-II des „Sputnik light“-Impfstoffs sollen jedenfalls keine negativen Auswirkungen bei den Probanden aufgezeigt haben.

(Bild: APA)

Russland selbst bleibt bei Sputnik V
In Russland kommt hingegen weiterhin die Zwei-Dosen-Variante zum Einsatz. Zudem gibt es im Land zwei weitere zugelassene Impfstoffe gegen das Coronavirus. Dennoch stagniert die Impfkampagne im eigenen Land. Viele Russen wollen sich offenbar nicht gegen das Virus impfen lassen.

Die Russen zeigten sich bislang sehr impfskeptisch. (Bild: APA/AFP/Alexander NEMENOV)
Die Russen zeigten sich bislang sehr impfskeptisch.

9,4 Millionen Russen vollständig geimpft
Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa erklärte, dass bislang rund 9,4 Millionen Menschen in Russland vollständig geimpft seien, das entspricht 6,4 Prozent der Bevölkerung. Neun Prozent haben ihre erste Impfdosis erhalten. Russland hat bislang 31,9 Millionen Impfdosen produziert, ein Großteil davon ist Sputnik V.

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