Stolperstein kurz vor dem Ziel: Nachdem ein Zeuge nicht erschienen war, musste der Linzer Richter im Jihadisten-Prozess dessen bisherige Aussagen mühsam verlesen. Die Plädoyers wurden auf heute, Freitag, verschoben, am späten Abend soll es auch ein Urteil geben.
Seit 12. April wird in Linz gegen drei mutmaßliche IS-Sympathisanten wegen staatsfeindlicher Verbindung verhandelt. Für die Angeklagten ist es schon der zweite Prozess. Das Urteil des ersten Durchganges in Graz wurde in einem Anklagepunkt vom OGH aufgehoben. In diesem Prozess war jener Zeuge, der nun für die Verzögerung gesorgt hat, noch Angeklagter und wurde freigesprochen.
Einhelliges Leugnen
Die drei verbliebenen Beschuldigten streiten Sympathien für den radikalen Islam ab. Dem widersprach Ednan Aslan, Professor für Religionspädagogik an der Uni Wien und Gutachter im Linzer Prozess. Aus Vorträgen des Hauptangeklagten, der als Prediger bei einem Linzer Verein fungierte, filterte Aslan bedenkliche Inhalte heraus.
Bedenkliche Inhalte
So etwa: Dem Gesetz Gottes sei zum Durchbruch zu verhelfen. Alle, die sich dagegenstellten, seien Feinde und zu bekriegen. Gegen Feinde sei militärisch vorzugehen und unter ihnen Angst und Schrecken zu verbreiten. Der Prediger, so Aslan, habe diese radikal islamistischen Ideologien verinnerlicht und wolle sie auch verwirklichen. Dies entspreche nicht der Haltung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, betonte Aslan.
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