Drogenbanden im Visier
Rio: 25 Tote bei Polizei-Einsatz in Armenviertel
Bei einem Polizei-Einsatz in einer Favela der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelt es sich um 24 Verdächtige und einen Polizisten, wie die Polizei am Donnerstag berichtete. Zwei Fahrgäste der Metro, die in der Nähe der Favela Jacarezinho vorbeiführt, wurden in einem U-Bahn-Wagen angeschossen und überlebten. Weitere Personen wurden leicht verletzt.
Die Favela Jacarezinho gilt als einer der Stützpunkte des „Comando Vermelho“ (Rotes Kommando) im Norden Rios, den dieses unter anderem mit Barrikaden schützt. Mächtige Verbrechersyndikate wie das „Comando Vermelho“ und eine Reihe kleinerer Banden ringen in den Armenvierteln um die Kontrolle von Drogenhandel und Schutzgeldgeschäft.
Angesichts von heftigen Schusswechseln und Explosionen konnten Bewohner, unter ihnen eine Braut und eine Schwangere, ihre Häuser nicht verlassen. Eine Klinik musste geschlossen bleiben. Der App „Fogo Cruzado“ (Kreuzfeuer) zufolge, die seit 2016 Daten über bewaffnete Gewalt sammelt, ist es die Polizeioperation mit den meisten Toten in einer Favela Rios seit dem Beginn der Erhebung.
Im Juli hatte der Oberste Gerichtshof in Brasília Polizei-Einsätze in Favelas während der Corona-Pandemie ausgesetzt. Diese sind nur in „absoluten Ausnahmefällen“ erlaubt.
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