Laut Zeitungsbericht:
Paris blockiert Bestellung von Biontech-Impfstoff
Um auch in den nächsten Jahren genügend Corona-Impfstoff zur Verfügung zu haben, will sich die EU wie berichtet 1,8 Milliarden Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer sichern. Der Vertrag liegt unterschriftsreif auf dem Verhandlungstisch. Doch Frankreich blockiert offenbar diese Bestellung laut Brüsseler Kreisen. Der Grund ist nicht ganz klar. Die Mitgliedsstaaten befürchten, dass man durch das Zögern einen Teil des Kontingents verlieren könnte.
„Das wäre eine Katastrophe, für die Frankreich verantwortlich wäre“, zitierte die deutsche Tageszeitung „Welt“ einen Diplomaten. Über die Motive der Regierung in Paris wird spekuliert. Offenbar gehe es darum, Produktionskapazitäten für den Biontech-Impfstoff nach Frankreich zu holen und heimische Unternehmen stärker in die Fertigung einzubinden. In zahlreichen anderen EU-Staaten werden bereits Vakzine hergestellt, auf französische Unternehmen ist aber bisher nicht zurückgegriffen worden.
Blockiert französischer Kommissar?
Dem Bericht zufolge äußerte der französischstämmige EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton während der letzten Kommissionssitzung Bedenken gegen die Bestellung. Dies wird allerdings von der Kommission abgestritten. Der Vertrag soll dem Vernehmen nach in den kommenden Tagen einstimmig beschlossen werden.
Doch nicht nur in der Kommission, sondern auch im Impf-Lenkungsausschuss, wo Vertreter aller Mitgliedsstaaten sitzen, soll die französische Delegation stets neue Fragen zu technischen Details stellen und den Prozess verzögern.
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