Man fühlt sich schon beinahe an jenen medialen Tsunami erinnert, der Hollywood-Filmmogul Harvey Weinstein einst ereilte. In Österreich sorgt derzeit Wolfgang Fellner, der Macher eines kleinen Fernsehsenders, für große Schlagzeilen. Nach schweren Vorwürfen stellt der 66-Jährige die Moderation seines Polit-TV-Talks vorläufig ein.
Nach dem mutigen Schritt der jungen Frauen Raphaela Scharf und Katia Wagner, zwei Ex-Mitarbeiterinnen (beide sind heute für krone.tv tätig), gegen Fellner wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (er bestreitet alle Vorwürfe) vor Gericht zu ziehen, kommt der nicht mehr aus den Nachrichten. Jetzt betrifft es sogar seine eigenen hausinternen News.
Denn Wirtschaftsprüfer wurden von ihm mit einer internen Untersuchung der Causa nach internationalen Compliance-Regeln beauftragt. Bis dahin wird er sein Format „Fellner! LIVE“ nicht mehr moderieren. Wie der ORF am Freitag in seinem Ö1-„Mittagsjournal“ die Vermutung anstellte, soll er damit einem Boykott der Politik zuvorgekommen sein. Dem Vernehmen nach hätte selbst Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) diesen unterstützt.
Aus Polit-Kreisen hörte man, dass Ministerin Susanne Raab (ÖVP), Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer, NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger sowie die SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek bis zur Klärung der Causa nicht mehr auftreten wollten, hätte er weiter moderiert.
Wir werden Wolfgang Fellner nicht mehr für Interviews zur Verfügung stehen, solange die Vorwürfe, die von ihm bestritten werden, nicht ausgeräumt sind.
Ö1 zitiert aus einer Aussendung
Aus einer diesbezüglich vorbereiteten Aussendung zitierte Ö1: „Wir werden Wolfgang Fellner nicht mehr für Interviews zur Verfügung stehen, solange die Vorwürfe, die von ihm bestritten werden, nicht ausgeräumt sind.“
Wie Fellner dem Boykott zuvorkam? Darüber darf nur spekuliert werden, Insider sprechen von einem Tipp aus dem „blauen“ Dunstkreis.
Kronen Zeitung
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