Österreichs nuklearer Müllberg von mehr als 12.000 Fässern im Forschungszentrum Seibersdorf wächst und wächst. Da die Standortsuche für ein Atommülllager bislang immer wieder verschoben wurde, setzt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ein Zeichen: „Im Juni wird ein nationaler Entsorgungsbeirat konstituiert!“
Um ein klares Bild vom Umgang mit radioaktiven Abfällen in Österreich zu erlangen, wagte sich die Ministerin direkt in die „Höhle des Löwen“, sprich in das „Nuclear Engineering Center“ in Seibersdorf (Niederösterreich).
Frage der Endlagerung offen
Denn dort werden - wie von der „Krone“ bereits vor drei Jahren thematisiert - schwach- und mittelradioaktive Abfälle aus Forschung, Medizin und Industrie bearbeitet. Und für eine Zwischenlagerung in einen stabilen Zustand gebracht. Allerdings wurde es bislang verabsäumt, die Frage der Endlagerung zu klären.
„Verantwortung für unseren Planeten“
Jetzt allerdings nimmt Gewessler das heikle Thema in Angriff. „Wir müssen uns auch mit der Endlagerung des Atommülls auseinandersetzen. Denn wir haben eine Verantwortung für unseren Planeten und gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern“, so begründet die Grünpolitikerin, weshalb sie einen Entsorgungsbeirat einberufen hat.
Das Gremium wird sich transparent mit der Nuklear-Endlagerung auseinandersetzen. Der 21-köpfige Beirat besteht aus Wissenschaftlern, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie Bund und Ländern. Primäre Aufgabe: Evaluierung von Entsorgungsoptionen, Zeitplan sowie definierte Meilensteine. Das Lösungsziel: die radioaktiven Abfälle bis 2045 in ein Endlager zu überführen.
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