Lieber andere Vakzine
Keine Bestellung: EU kehrt AstraZeneca Rücken zu
Die EU hat ihren Impfstoffvertrag mit dem Hersteller AstraZeneca nicht über Juni hinaus verlängert. Das erklärte am Sonntag Industriekommissar Thierry Breton im Radiosender France Inter. „Wir haben die Bestellung nicht über den Monat Juni hinaus erneuert“, sagte der Franzose (Bild oben) auf eine Frage zu AstraZeneca.
„Wir werden sehen. Wir schauen, was passiert“, so Breton, der sich jedoch positiv zur Qualität des Impfstoffs des schwedisch-britischen Herstellers äußerte. „Das ist ein guter Impfstoff“, erklärte er. In Frankreich gibt es in der Bevölkerung Vorbehalte gegen das Vakzin. Erst am Samstag hatte die EU-Kommission mitgeteilt, dass bis zum Jahr 2023 bis zu 1,8 Milliarden weitere Impfdosen von Biontech/Pfizer (Bild unten) gekauft werden sollen.
Bereits Mitte April hatte die französische Industrieministerin Agnes Pannier-Runacher erklärt, ihrer Einschätzung nach werde die EU ihren Liefervertrag mit AstraZeneca voraussichtlich nicht erneuern. Es sei zwar „noch nicht entschieden“, aber es sei „am wahrscheinlichsten“, dass die EU ihre Abmachung mit dem Unternehmen nicht über 2021 hinaus verlängern werde.
Probleme wegen schwerer Nebenwirkungen
Der bestehende EU-Vertrag mit AstraZeneca umfasst eine Bestellung für 300 Millionen Dosen und eine Option für weitere 100 Millionen. Das Unternehmen hat bislang aber bedeutend weniger Impfstoff geliefert als zugesagt. Hinzu kommen Bedenken wegen seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen. Dänemark stellte wegen der Gefahr von Blutgerinnseln die Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca dauerhaft ein.
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