Tier droht Hungertod

Aus Pazifik verirrter Wal bei Barcelona gesichtet

Ausland
10.05.2021 15:35

Ein junger Grauwal, der sich aus dem Pazifik ins Mittelmeer verirrt hat, ist an Spaniens Ostküste weiter Richtung Süden geschwommen. Biologen tauften den Meeressäuger „Wally“. Zahlreiche Menschen sahen das etwa acht Meter lange Tier am Wochenende vor der Küste Barcelonas, wie die Zeitung „La Vanguardia“ berichtete.

Zwei Schiffe der Seenotrettung und der Feuerwehr begleiteten den Wal (Bild unten), um zu verhindern, dass er in den Hafen der Großstadt schwimmt oder mit einem Schiff kollidiert. Tierschützer gingen davon aus, dass der Wal durch die Meerenge von Gibraltar in den Atlantik zurückkehren könnte.

(Bild: APA/AFP/SDIS34/Handout)

Tierschützer: Wal droht zu verhungern
Allerdings äußerten sie die Befürchtung, der marine Säuger werde es kaum zurück in den Pazifik schaffen. Vorher werde der bereits erheblich abgemagerte Wal vermutlich verhungern, weil er im Mittelmeer keine Krusten- und Weichtiere finden kann, von denen sich Grauwale im Pazifik ernähren.

Experten vermuteten, dass sich der höchstens zwei Jahre alte Wal im Pazifik an der Westküste der USA verirrt hat. Er sei dann möglicherweise durch die Nordwestpassage in den Nordatlantik gelangt, die durch die Klimaerwärmung leichter zu passieren sei, schrieb die Zeitung. Vermutlich handle es sich um dasselbe Tier, das im März bereits vor der Küste Nordafrikas, im April dann vor Rom - krone.at berichtete (Video unten) - und vor Kurzem schließlich vor der Südküste Frankreichs gesichtet worden war.

Grauwale leben eigentlich nur im Pazifik
Der Grauwal gehört zur Gruppe der Bartenwale und lebt heute eigentlich nur noch in arktischen bis warm-gemäßigten Gewässern des Pazifik. Die Tiere erreichen eine Länge von 13 bis 15 Metern, ein Gewicht von 25 bis 40 Tonnen und können bis zu 70 Jahre alt werden.

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