Long-Covid verschärft die bereits sehr schlechte Versorgungslage der vom chronischen Müdigkeitssyndrom Betroffenen. Eine Untersuchung der Charité Berlin sowie viele Erfahrungsberichte von Erkrankten, die auch nach offizieller Genesung mit extremer Erschöpfung und massiv eingeschränkter Leistungsfähigkeit kämpfen, zeigen: Aus Covid-Patienten können ME/CFS-Betroffene werden.
In Österreich gibt es keine spezialisierte und öffentlich finanzierte Anlaufstelle, auch eine behördliche Anerkennung fehlt noch immer. Zudem vergehen bis zur Diagnose oft wertvolle Jahre, die oft mit falscher und sogar für den Gesundheitszustand schädlicher Behandlung verbracht werden. Aktuell gibt es keine zugelassenen Medikamente oder Heilung der Erkrankung.
Der Großteil der Betroffenen ist aufgrund der massiven Einschränkungen durch die Symptome nicht arbeitsfähig, einige sind sogar ganz ans Bett gebunden. Viele Betroffene befinden sich daher in dramatischen Lebensumständen, die von gravierender Erkrankung und gleichzeitig finanzieller Notlage geprägt sind.
Mehrere von der CFS-Hilfe Österreich koordinierte Aktionen sollen in Österreich Bewusstsein für ME/CFS schaffen. In vielen Städten erstrahlen Sehenswürdigkeiten am 12. Mai in blau, darunter etwa das Riesenrad in Wien, das Schloss Mirabell in Salzburg, der Uhrturm und das Orpheum in Graz. Um die Politik zum Handeln zu bringen, hat die CFS-Hilfe auch zu einer Postkartenaktion aufgerufen: Betroffene, Angehörige und Unterstützer schicken Postkarten aus ihrer jahrelangen, unfreiwilligen Isolation an das Gesundheitsministerium und die für Gesundheit zuständigen Politiker aller Parteien.
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