Was ist das für ein Mensch, der zwei Frauen plötzlich erschießt? Nach dem Doppelmord im Salzburger Wals vor rund einer Woche stellt sich die Frage: Wie tickt der geständige Schütze Gottfried O. (51)? Als „ordentlich und direkt“ wird er von Ex-Kollegen gegenüber der „Krone“ beschrieben, aber auch als „großkotzig und verlogen“.
„Er hat mich mal beschuldigt, dass ich ihn stalken würde. Er hat mich da richtig angeschrien, ich war richtig baff. Er hat eine Art Verfolgungswahn. Ich würde ihn als Psycho bezeichnen“, erzählt eine Ex-Arbeitskollegin, die mehrere Monate mit Gottfried O. als Security gearbeitet hat. Den Job habe er verloren, weil er offenbar die Dienstbücher geschönt haben soll, erzählt sie weiter. „Er war wirklich großkotzig und richtig lästig. Ein zweischneidiges Schwert“, meint eine andere Ex-Kollegin.
Er war wirklich großkotzig und richtig lästig. Ein zweischneidiges Schwert.
Eine Ex-Kollegin
„Hatte sehr großes Selbstmitleid“
Auch ein ehemaliger Arbeitgeber, der wie die beiden Frauen anonym bleiben möchte, zeichnet ein ähnliches Bild des mutmaßlichen Doppelmörders: „Er brauchte immer eine Bestätigung, dass er gut ist.“ O. sei ein „guter Rhetoriker“ gewesen, „ordentlich und direkt“, aber er äußerte immer wieder Fragwürdiges: „Er hatte sehr großes Selbstmitleid, vor allem wegen seiner Körpergröße.“ Mit der Waffe, die er fast immer trug, soll er sich stark gefühlt haben. Einmal soll er „aus Spaß“ seinen Ex-Chef damit bedroht haben - eine entsprechende Anzeige endete aber ohne Verurteilung.
O. hatte auch Sehnsucht nach einer Frau, wird ihm nachgesagt. Er soll auch einmal gegenüber seinem Ex-Chef gesagt haben: „Was du dir erheiratest, brauchst du dir nicht erarbeiten.“ Suchte er deshalb die Beziehung zu Helga B., die aus einer gut betuchten Familie kam und selbst unverheiratet war?
Jetzt sitzt O. in U-Haft, nachdem er am Mittwoch kurz vor Mitternacht B. und ihre Mutter mit zehn Schüssen getötet hat. Die Tat gab er zu, über das Motiv schweigt er.
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