Folgen für arme Länder
Warten auf Novavax: Zulassungsantrag verschoben
Das US-Biotech-Unternehmen Novavax hat den Zulassungsantrag für seinen Corona-Impfstoff verschoben. Geplant sei nun ein Antrag auf Zulassung bei Behörden in den USA und in Europa im dritten Quartal 2021, hieß es am Montag in einer Unternehmensmitteilung. Bislang waren Zulassungsanträge für Großbritannien und die USA bereits für das zweite Quartal vorgesehen gewesen. Nach der Mitteilung brach der Aktienkurs von Novavax um zwölf Prozent ein.
Die Verzögerung dürfte sich auch auf die Pandemie-Bekämpfung in Entwicklungsländern auswirken. Das Novavax-Vakzin sollte eine Schlüsselrolle im Covax-Programm spielen, das auch ärmeren Ländern einen Zugang zu Impfstoffen garantieren soll. Novavax hatte sich verpflichtet, 1,1 Milliarden Impfdosen für Covax zur Verfügung zu stellen. Der Impfstoff lässt sich bei Kühlschranktemperatur lagern, was die Logistik erleichtert.
100 Prozent Wirksamkeit gegen schwere Verläufe
Das Corona-Vakzin zeigte bei einer Phase-3-Studie mit 15.000 Teilnehmern in Großbritannien eine hundertprozentige Wirksamkeit gegen schwere Verläufe von Covid-19 sowie eine Wirksamkeit von 89,7 Prozent für alle Krankheitsverläufe. Novavax verwendet für sein Vakzin NVX-CoV2373 das sogenannte Spike-Protein von SARS-CoV-2 und reproduziert es massenhaft in Insektenzellen. Das menschliche Immunsystem bildet dann Antikörper gegen das Spike-Protein und kann dadurch eine Covid-19-Erkrankung abwehren.
Corona- und Grippeimpfung in einem
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, arbeitet es derzeit außerdem an einem Doppelimpfstoff gegen das Coronavirus und die saisonale Grippe. Tierversuche an Hamstern und Frettchen hätten „positive“ Ergebnisse gebracht, hieß es. Demnach entwickelten Hamster und Frettchen, die das Vakzin mit den beiden Impfstoffkandidaten NVX-CoV2373 und Nanoflu verabreicht bekamen, Antikörper gegen das Coronavirus und gegen Grippeviren. Der Test am Menschen ist bereits im Gange.
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