Die Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes zieht fast geschlossen Konsequenzen aus der tiefen Krise inklusive Nazi-Skandal innerhalb des Verbands. DFB-Präsident Fritz Keller hat seine Bereitschaft zum Rücktritt erklärt, der Vertrag von Generalsekretär Friedrich Curtius soll aufgelöst werden, wie der DFB am Dienstag mitteilte. Vizepräsident Rainer Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge werden zudem beim nächsten Bundestag nicht mehr zur Wiederwahl antreten.
Keller wird nach Abschluss der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht am kommenden Montag sein Amt zur Verfügung zu stellen, hieß es in der Mitteilung. Er hatte Koch bei einer Präsidiumssitzung Ende April als „Freisler“ bezeichnet und so mit Roland Freisler, dem Vorsitzenden des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus, verglichen - in den folgenden Wochen entbrannte ein nun folgenschwerer Streit. Vor dem Sportgericht landete der Fall durch Ermittlungen der DFB-Ethikkommission.
Koch und der zweite Vizepräsident Peter Peters sollen nach dem angekündigten Keller-Rücktritt „als gleichberechtigte Interimspräsidenten den Übergang des Verbandes gestalten“, teilte der DFB mit. Die nächste Vollversammlung des schwer angeschlagenen Verbandes wird laut Mitteilung zeitlich vorgezogen und soll „voraussichtlich“ Anfang 2022 abgehalten werden.
Keller war im Zuge des Nazi-Vergleichs das Vertrauen der Amateurvertreter entzogen worden. Die Länderchefs hatten am Freitag nach einer erneuten Entschuldigung Kellers noch einmal nachgelegt und den Verbandsvorstand zur Amtsenthebung des Präsidenten aufgefordert.
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