Chinengland-Roadster

Oh mein Gott, MG will den Cyberster wirklich bauen

Motor
12.05.2021 13:06

Vor gut einem Monat hat MG Motors dieses auffällige Cabrio vorgestellt und damit für Wogen quer durch das automobile Internet gesorgt. Offenbar haben sie die Studie namens Cyberster ernst gemeint, denn nun hat MG angekündigt, den Wagen in Serie bauen zu wollen. Dafür notwendige Finanzmittel holt sich der chinesische Hersteller über eine Crowdfunding-Plattform.

(Bild: kmm)

Immerhin 5000 Menschen haben ihr Interesse am Kauf des Cyberster bekundet und jeweils eine Anzahlung in Höhe von rund 130 Euro eingezahlt. Mit diesem Rückenwind will MG Motors das Projekt angehen. Eine passende Gelegenheit für den Marktstart des E-Roadsters könnte der 100-jährige Geburtstag des ersten Modells der Marke, des ab 1924 gebauten MG 14/28 Sports, sein.

MG Motors, mittlerweile bekanntlich nur noch ein Label in der Familie des chinesischen SAIC-Konzerns, beschwört mit dem Cyberster die Tradition der Ur-Marke und sieht Zitate des klassischen MGB-Roadster. Nachvollziehen können wir das nicht, denn die Studie hat nichts, was dem Betrachter ein MG-Gefühl vermittelt. Wäre der Cyberster von irgendwem für die Playstation entworfen worden, könnte man sagen „Wahnsinn, Hammer-Sportwagen!“. Aber: nein. Ich sehe da ein Concept Car, das in seiner ganzen Exaltiertheit genauso beliebig ist wie die beiden MG-SUVs, die schon in Österreich verkauft werden (MG EHS und MG ZS). Die haben beide allerdings ihre Berechtigung am Markt, weil sie für relativ billges Geld viel Ausstattung bieten.

(Bild: MG Motors)

Etwas Britisches gibt es natürlich schon, wie am Heck nicht zu übersehen ist: Die Heckleuchten erinnern an den Union Jack, die britische Nationalflagge. Das Heck ist überhaupt ziemlich auffällig, weil als sogenanntes „Kammback“ ausgeführt. Das hat nichts mit Comeback zu tun, sondern bezeichnet einen Karosserieverlauf, der zum Heck hin fließt und dort abrupt abreißt.

(Bild: MG Motors)

„Pfeilartige Türen“, „‘Lasergürtel‘-LED-Leisten“, die Designer von MGs „globalem Design Team“ konnten sich (gemeinsam mit den Werbetextern) richtig austoben, jeder Einzelne wahrscheinlich ein großer Spielekonsolist. Dabei sind die abgedeckten Scheinwerfer, die sich erst beim Einschalten zeigen, noch ein netter Gag.

Der Innenraum mit den zwei baulich getrennten Plätzen ist einfach nur spacig. Ein Riesendisplay vor dem Fahrer, ein zweiter Screen mittig unter der Frontscheibe und ein dritter längs auf der Mittelkonsole. Wie ein Fahrer mit realen Händen das Steuer halten soll, ist mir allerdings rätselhaft. 

MG spricht von 5G-Vernetzung und autonomem Fahren auf Level 3. Und einen Antrieb soll der Cyberster auch haben. Elektrisch natürlich. Daten und Spezifikationen kann sich jeder selber ausdenken. Alles, was MG angibt, ist eine Reichweite von 800 Kilometer und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter drei Sekunden. Wünschen kann man sich viel. 

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(Bild: kmm)



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