Umstrittene Ästhetik

Luxus-Hütten auf Stelzen: Wirbel um Alpenpark Turrach

Steiermark
18.01.2011 16:00
Seit Herbst wird beim Alpenpark Turrach gebaut, die ersten Häuser sind am Fertigwerden. Doch es regt sich abermals Unmut: Grund sind die Stelzen, auf denen die Hütten stehen (Bild).

Seit Jahren laufen die Planungen für ein Hüttendorf mitten in Europas größtem zusammenhängenden Zirbenwald. Nachdem die Behörde aus Umweltschutzgründen das Großprojekt mit 180 luxuriösen Chalets verboten hat, kommt nun der "Alpenpark light" mit 50 Hütten.

Bereits im Frühjahr sollen die ersten zehn übergeben werden. "Alle sind verkauft, die Nachfrage ist sehr groß", freut sich Marianne Perterer, die in Österreich für den Vertrieb zuständig ist. Die Gegner haben sich zwar mit dem Alpenpark abgefunden, nicht aber damit, dass die Hütten plötzlich auf jeweils sechs Stelzen stehen.

"Ein landschaftliches Verbrechen"
Ein Anrainer zur "Krone": "Das ist ein landschaftliches Verbrechen, das passt nicht in unsere schöne Gegend." Beim bereits 2004 errichteten Musterhaus gab es solche Träger noch nicht. Immobilienmaklerin Perterer verteidigt die umstrittene Ästhetik: "Wir wollen den Wald und vor allem den Boden in Ruhe lassen." Man arbeite überhaupt sehr intensiv mit der Landes-Umweltbehörde zusammen. An der Bauweise wird sich beim Alpenpark also nichts mehr ändern. Zur Ruhe kommt er aber nicht.

Daten und Fakten

  • Errichtet wird der Alpenpark von Investor Günther Arneth, der auch die Feriensiedlung in Eisenerz bauen will. 
  • Die Chalets (allesamt zwischen 100 und 130 Quadratmeter groß) werden in erster Linie an Private verkauft – aber nicht als reiner Zweitwohnsitz. Die Häuser werden die meiste Zeit an Urlauber vermietet. 
  • Im Allgemeinbereich ist eine Rezeption mit Bistro und ein kleines Freibad vorgesehen. 
  • Aufregung gab es über eine Förderung von 300.000 Euro der Gemeinde Predlitz-Turrach an den Bauträger. Nach Kritik, die Kommune könne sich das nicht leisten, musste Bürgermeister Robert Feuchter die bereits getätigte Unterschrift widerrufen. 

von Jakob Traby und Gerhard Felbinger, "Steirerkrone" 

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