Wegen Nebenwirkungen
Norwegen impft nicht mehr mit AstraZeneca-Vakzin
Norwegen verzichtet wie Dänemark bei seiner laufenden Impfkampagne gegen Covid-19 gänzlich auf den Impfstoff Vaxzevria des Herstellers AstraZeneca. Das gab Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Oslo bekannt. Grund dafür ist das Risiko von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Damit folgt ihre Regierung den Empfehlungen eines Expertenausschusses und des nationalen Gesundheitsinstituts FHI, die beide zuletzt geraten hatten, den Corona-Impfstoff von AstraZeneca sowie das Präparat von Johnson & Johnson aufgrund des Risikos aus dem Impfprogramm zu streichen.
Pause für Impfstoff von Johnson & Johnson
Das Präparat von Johnson & Johnson werde vorläufig nicht aus dem Programm gestrichen, der Einsatz aber weiter pausiert, sagte Solberg. Die Regierung prüfe, inwieweit dieser Impfstoff denjenigen angeboten werden könne, die sich damit freiwillig impfen lassen wollten. In der EU bekam der Impfstoff im April dagegen grünes Licht. Blutgerinnsel müssen aber als Nebenwirkung am Beipackzettel stehen.
Gute Infektionslage: Norwegen kann bei Vakzinen wählerisch sein
Die Empfehlungen des Expertenausschusses basierten unter anderem auf der derzeitigen Infektionslage in Norwegen, die verglichen mit anderen Ländern recht gut ist. Das skandinavische Nicht-EU-Land hatte den Einsatz von AstraZeneca am 11. März vorsorglich gestoppt, nachdem seltene Blutgerinnsel bei Menschen nach der Impfung aufgetreten waren, darunter auch Todesfälle. Vor dem Stopp waren rund 138.000 Menschen im Land mit dem Präparat geimpft worden. Das Vakzin von Johnson & Johnson wurde bisher nicht verabreicht.
Norwegens skandinavischer Partner Dänemark hatte Vaxzevria bereits vor gut einem Monat dauerhaft komplett aus dem Impfprogramm genommen.
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