Israelischer Bub tot
Erneut nächtliche Raketenangriffe in Israel
Terroristen der Hamas haben in der Nacht auf Donnerstag erneut zahlreiche Raketen auf israelische Städte abgefeuert. In Petah Tikva östlich von Tel Aviv wurden fünf Menschen leicht verletzt und ins Spital gebracht. Erstmals gab es auch im Norden des Landes Raketenalarm. Seit Montagabend beschießen militante Palästinenser Israel massiv mit Raketen, es gibt bereits mehrere Todesopfer. Darunter befindet sich auch ein kleiner Junge, der sich zum Zeitpunkt des Angriffs mit seiner Mutter in einem Luftschutzraum aufgehalten haben soll.
Tausende Geschosse regneten in dieser Woche über Israel herab - der israelische Schutzschild „Iron Dome“ ist im Dauereinsatz. Die Armee reagierte auf die Angriffe mit dem umfangreichsten Bombardement seit dem Gaza-Krieg des Jahres 2014. Laut dem Gesundheitsministerium im Gaza-Streifen sind bereits 65 Menschen ums Leben gekommen, mehrere hundert wurden verletzt.
Rakete drang in Luftschutzraum ein und tötete Bub
Auf israelischer Seite sind mehr als 200 Verletzte und sechs Tote zu beklagen, darunter der kleine Ido Avigal. Wie israelische Medien berichteten, traf eine Rakete am Mittwoch ein mehrstöckiges Wochenhaus, in dem sich der Bub mit seiner Mutter in einem Luftschutzraum verschanzt hatte. Die Frau soll schwer verletzt worden sein und wird im Krankenhaus behandelt.
Das israelische Sicherheitskabinett beschloss am Mittwochabend eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die im Gazastreifen herrschende islamistischen Hamas. Die Armee solle von sofort an gezielt „Symbole der Hamas-Herrschaft“ in dem Palästinensergebiet angreifen, berichtete der Sender Kanal 12 am Mittwochabend.
Biden: „Israel hat das Recht, sich selbst zu verteidigen“
Unterdessen schalteten sich auch die USA in die Bemühungen um eine Deeskalation ein. US-Präsident Joe Biden äußerte in einem Telefonat mit dem israelischen Premier Benjamin Netanyahu den Wunsch nach einem Ende der Gewalt, betonte aber zugleich: „Israel hat das Recht, sich selbst zu verteidigen.“ Netanyahu teilte dem US-Präsidenten nach Angaben seines Büros mit, dass Israel seine Militärschläge gegen die Hamas fortsetzen werde.
In den vergangenen Tagen hatte es zunächst vor allem in Jerusalem heftige Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben. Auslöser waren unter anderem Proteste gegen Polizei-Absperrungen in der Altstadt sowie drohende Zwangsräumungen palästinensischer Familien im Viertel Sheikh Jarrah. Zu Gewalt kam es zuletzt auch in arabischen Ortschaften im israelischen Kernland.
Sorge um Atomreaktor in angegriffenen Gebiet
Der militärische Arm der islamistischen Hamas-Organisation feuerte nach eigenen Angaben am Mittwoch zudem 15 Raketen in Richtung der israelischen Wüstenstadt Dimona. Dort befindet sich ein israelischer Atomreaktor, der allerdings als extrem gut geschützt gilt.
UNO warnt vor einem großen Krieg
International wuchs die Besorgnis über die Eskalation des Konflikts. Die Vereinten Nationen warnten den UNO-Sicherheitsrat laut Diplomaten vor einem großen Krieg. Die USA haben eine gemeinsame Stellungnahme des mächtigsten UNO-Gremiums zur eskalierenden Gewalt in Nahost Kreisen zufolge am Mittwoch zunächst blockiert. UNO-Generalsekretär António Guterres und Russlands Außenminister Sergej Lawrow sprachen sich dagegen nach einem Treffen in Moskau für ein Treffen des Nahost-Quartetts aus.
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