„Mein Bruder war seit acht Jahren nicht in Bosnien, unsere ganze Familie ist hier, wir haben dort nichts“, ist Aleksandra S., die Schwester von Alexander, verzweifelt. Am vergangenen Mittwoch wurde der 26-Jährige festgenommen und nach Wien gebracht. Am Freitag die Abschiebung mit dem Flieger nach Sarajevo, Bosnien, in das Heimatland seiner Eltern. 1991 waren diese als Gastarbeiter nach Österreich gekommen und bauten sich in Leonding ein neues Leben auf.
Er hat wie ich immer über ein Visum ,Daueraufenthalt EU‘ verfügt.
Aleksandra S., die Schwester von Alexander
In einem Hotel untergekommen
Die Geschwister Alexander und Aleksandra wurden in Linz geboren, waren in der Heimat ihrer Eltern höchstens auf Urlaub. „Alex spricht besser Deutsch als Bosnisch“, so Aleksandra, die mit einem Anwalt in Kontakt ist und so bis zum Obersten Gerichtshof vorgedrungen ist. Ihre Eltern unterstützen ihren Sohn vor Ort in Bosnien, sind mit ihm in einem Hotel untergekommen.
Warum Alexander nach 26 Jahren abgeschoben wurde, ist für die Familie unerklärlich. „Er hat wie ich immer über ein Visum ,Daueraufenthalt EU‘ verfügt“, wundert sich die Schwester. Alexander machte eine Lehre als Schweißer, war zuletzt aber arbeitslos und kämpfte mit einer Drogensucht.
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