Nachdem durch Corona das „analoge“ Konzertleben nicht mehr existent war, wurde schnell klar, dass zum einen viele freischaffende Künstler in Existenznot geraten würden, zum anderen die Sehnsucht des Publikums nach einem realen Konzerterlebnis nicht durch per Internet gestreamte Übertragungen allein erfüllt werden können.
Exklusives Konzertformat
Die in Deutschland, besser gesagt in Stuttgart, erfundenen „1:1 Concerts“ verbinden unter Berücksichtigung aller notwendigen Schutzmaßnahmen diese beiden Seiten miteinander. Individuelle Konzerte von jeweils zehn Minuten – mit einem Musiker, einem Zuhörer und drei Meter Abstand voreinander. „Das Besondere an dieser eigenwilligen Konzertform ist die unmittelbare Nähe zwischen Musiker und Hörer, zwischen zwei Personen, die sich vielleicht vorher noch nie gesehen haben“, erläutert Martina Natter, Leiterin der Musikvermittlung des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck. „Es ist eine neue, für beide Seiten intensive und emotionale Erfahrung.“ Das Konzept der intimen Konzertbegegnung beruht auf dem Dreieck des Schenkens: Musiker schenken ihre Musik, denn sie erhalten keine Gage.
Ungewöhnliche Spielstätten
Die Gastgeber stellen ihre Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung und das Publikum beteiligt sich mit einer freiwilligen Spende. Die Spenden der Konzerte der TSOI-Musiker gehen an den Verein „Doro Blancke – Flüchtlingshilfe/refugee assistance“. Drei Innsbrucker Orte (Landesmuseum Ferdinandeum, Die Bäckerei Kulturbackstube, Talstation) fungieren als Gastgeber für die coronatauglichen Konzerte. Interessierte Zuhörer melden sich direkt bei den Gastgebern an und erhalten im Anschluss nähere Informationen zum genauen Zeitpunkt des Konzerts.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.