Die tschechische Atombehörde hat dem Energiekonzern CEZ, der auch das AKW in Temelin betreibt, die Genehmigung zur Errichtung von zwei zusätzlichen Atomreaktoren am Standort Dukovany erteilt. Vorerst soll ein Reaktor gebaut werden. Der Finanzierungsplan sieht vor, dass der Staat 70 Prozent der Kosten trägt, die vor einem Jahr noch mit 162 Milliarden Kronen (etwa 6,1 Milliarden Euro) angegeben wurden.
Kosten steigen um 200 Milliarden Kronen
Die ursprünglich angesetzten Baukosten für den Bau des fünften Blockes sind bereits auf 200 Milliarden Kronen korrigiert worden – und diese würden weiter steigen, sind sich Manfred Doppler und Sandra Wagner vom Anti Atom Komitee in Freistadt sicher.
„Die 200 Milliarden sind immer noch eine zu niedrige Schätzung, der durchschnittliche Preis des Reaktors mit einer Leistung von 1.200 MW bewegt sich gegen 225 Milliarden Kronen ohne Miteinberechnung des Preises der Finanzierung und ohne die Mehrkosten bei absehbaren Projektverzögerungen. Auch bei drei in Europa im Bau befindlichen AKW (Finnland, Frankreich und die Slowakei) ist die wirkliche Bauzeit 3 bis 4mal länger und sind die Kosten 2 bis 4mal höher als geplant“, sagen sie.
Was kratzt uns in Oberösterreich diese Kostensteigerung?
„Statt Unsummen in den Ausbau von Dukovany zu pumpen könnten die Milliarden von Kronen in erneuerbare Energieträger fließen. Ganz ohne zusätzliches Gefahrenpotential“, zeigen Doppler und Wagner auf. Und sie geben zu bedenken: „Da auch österreichische Steuergelder über Fördergelder der EU nach Tschechien fließen, ist nicht auszuschließen, dass Österreich den Ausbau von Dukovany mitfinanziert und das ist völlig inakzeptabel.“
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