Als Dank für ihre enormen Leistungen in der Corona-Krise sollen Ärzte und Pfleger eine Bonuszahlung bekommen. Im Schnitt sind es 500 Euro, die genaue Höhe legen Länder und Einrichtungen fest - sodass es etwa für jene auf Intensivstationen mehr gibt. Der ÖGB sieht darin einen „Teilerfolg“.
Nachdem der Kanzler wegen Ermittlungen gegen ihn unter Druck geriet und die Koalition dadurch einmal mehr auf die Probe gestellt wird, scheint sich Türkis-Grün nun demonstrativ einig zeigen zu wollen – und zwar mit guten Nachrichten: Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erklärten am Wochenende gemeinsam, dass es für die seit mehr als einem Jahr am Limit arbeitenden Ärzte und Pfleger einen Bonus geben werde. Mückstein habe als Arzt „selbst erlebt, was Pflegekräfte und medizinisches Personal geleistet haben“, dies sei „kaum in Geld aufzuwiegen“.
Es ist mir persönlich wichtig, dass es für die Leistungen Anerkennung über ein Danke hinaus geben muss.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne)
95 Millionen Euro für Bonuszahlungen
Zumindest teilweise versucht man es nun trotzdem: Für Ärzte, Pfleger und anderes medizinisches Personal, vom Spital bis zu den Pflegeeinrichtungen, werden vom Bund 95 Millionen Euro für Boni lockergemacht - als „Zeichen der Anerkennung“, so Kurz. Im Schnitt bedeutet dies 500 Euro für die rund 189.000 Adressaten - steuerfrei.
Genau festlegen werden die Summen jedoch Länder und Einrichtungen, die dann auch je nach Abteilung differenzieren können. Nach dem Antrag im Parlament kommende Woche soll die rechtliche Grundlage im Sommer fertig sein, ausgezahlt wird der Bonus im zweiten Halbjahr.
Wir wollen damit ein Zeichen der Anerkennung setzen und unseren Dank namens der gesamten Bevölkerung aussprechen.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)
ÖGB sieht „Teilerfolg“
Gewerkschaftsboss Wolfgang Katzian, der seit einem Jahr einen „Corona-Tausender“ fordert, sieht darin einen „Teilerfolg“ für den ÖGB, „der keine Sekunde zu früh kommt“. Er will aber mehr: Der Bonus gehöre auf andere Branchen ausgedehnt, auch seien Arbeitsbedingungen und Bezahlung im Gesundheitswesen zu verbessern. „Mit 500 Euro sind Probleme nicht gelöst.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.