Sänger, Juror - und nun selbst mal Sieger: Musiker Rea Garvey hat für sein Heimatland Irland den zweiten „Free European Song Contest“ von Stefan Raab und ProSieben gewonnen. Der 48-Jährige, der auch in vielerlei Musik-Shows in der Jury sitzt, triumphierte in der Nacht auf Sonntag in der Live-Show relativ deutlich über seine Konkurrenz - unter anderem erhielt er aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Höchstwertung. Österreich wurde von Sängerin Mathea mit „Es tut mir nicht leid“ vertreten und landete mit 67 Punkten auf dem 7. Platz.
Gesungen hatte Garvey seinen Hit „The One“. Als das Ergebnis feststand, reagierte dieser fast etwas verdattert. „Ich gewinne nie was“, sagte er. „Heute habe ich gewonnen!“ Dann regnete des goldene Schnipsel von der Decke. TV-Urgestein Stefan Raab hatte die Show im vergangenen Jahr als Ersatz für den damals wegen der Corona-Pandemie abgesagten Eurovision Song Contest erfunden. In diesem Jahr wurde sie - obwohl es nun wieder einen echten ESC gibt - fortgesetzt.
Teilnehmerfeld konnte sich sehen lassen
Für Schottland etwa ging Amy Macdonald („This Is The Life“) ins Rennen, die für den Auftritt vor den leeren Rängen der Kölner Lanxess-Arena sogar eine bevorstehende Quarantäne in ihrer Heimat in Kauf nahm. Sie wurde am Ende Vierte. Davor ging für Belgien Sänger Milow („You and Me“) ins Ziel. Etwas überraschend belegte der hierzulande noch nicht so bekannte Countrymusiker Danny Vera, der ein bisschen an Johnny Cash erinnert, den zweiten Platz. Er vertrat die Niederlande.
Helge Schneider sang für Deutschland
Um den deutschen Beitrag hatten Raab und ProSieben wie schon 2020 bis zum Auftritt ein Geheimnis gemacht. Spät am Abend verrieten dann die Moderatoren Conchita Wurst und Steven Gätjen den Namen: Udo Lindenberg! Beim genauen Hinsehen entpuppte sich der angebliche „Panikrocker“ aber als Komiker Helge Schneider, der Lindenberg parodierte. Der Titel seines Beitrags war ebenfalls verräterisch. Er lautete „Supergeiler Helge Schneider“.
Türkeibeitrag sorgte für Aufsehen
Für Aufsehen sorgte der Beitrag von Sängerin Elif, die für die Türkei antrat. Ihr linkes Auge war bei dem Auftritt blau geschminkt. In einem Instagram-Post dazu erklärte sie, es gehe ihr darum, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. In der Türkei sei die Situation besonders schlimm, so Elif. „Frauen erleben Gewalt, weil sie frei und selbstbestimmt sein wollen.“
Blümchen landete auf dem letzten Platz
Eine deutliche Niederlage musste Jasmin Wagner, besser bekannt als Blümchen, einstecken. An den Erfolg ihrer Eurodance-Titel wie „Boomerang“ aus den 90er-Jahren konnte sie nicht anknüpfen. Ihr Beitrag für Kroatien - das Heimatland ihrer Mutter - belegte den letzten Platz.
Votingmodus nicht in allen Ländern gleich
Der Modus orientiert sich am Original, zwölf Punkte sind pro Land das Maximum. Allerdings wählen nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Zuschauer per Abstimmung ihre Favoriten. In den anderen Ländern urteilen einzelne, prominente Stellvertreter, was dem Ganzen eine leicht subjektive Note gibt. Im vergangenen Jahr gewann Nico Santos mit seiner Single „Like I Love You“ für Spanien.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.