Auch Baby darunter
„Sea-Eye“ rettet 330 Migranten aus dem Mittelmeer
Das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ hat nach Angaben seiner Betreiberorganisation am Sonntag 172 Migranten von hochseeuntauglichen Holzbooten auf dem Mittelmeer gerettet. In einem fünften Einsatz habe die Crew weitere Menschen an Bord geholt. Derzeit würden sich an Bord deshalb 330 Flüchtlinge befinden. Unter den Geretteten seien Kinder, ein acht Monate altes Baby und eine schwangere Frau.
„Wir mussten zwölf Menschen im Hospital behandeln - ein Kind und ein erwachsener Mann mussten länger stabilisiert werden. Glücklicherweise gibt es unter den Geretteten aber keine Schwerverletzten“, so der Einsatzarzt des Schiffs in einer Mitteilung.
Am Freitag habe die Crew des Schiffs zudem einen Notruf von rund 50 Menschen auf einem kleinen Holzboot weitergeleitet bekommen, das Boot aber nur noch leer gefunden. Während des Einsatzes habe die Crew ein Frontex-Flugzeug gesichtet und gehe davon aus, dass die Bootsinsassen „auf Veranlassung der EU-Staaten Opfer einer weiteren rechtswidrigen Zurückweisung geworden sind und die Menschen in die Internierungslager Libyens zurückgebracht wurden“, so der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler.
Fakten
Nach UNO-Angaben starben in diesem Jahr bis Anfang Mai bisher mehr als 500 Menschen beim Versuch, das zentrale Mittelmeer nach Europa zu überqueren. Die privaten Seenotretter kritisieren, dass die libysche Küstenwache Bootsmigranten abfange und zurück in das Bürgerkriegsland bringe, wo ihnen Menschenrechtsverletzungen drohten. Politisch sind die Rettungsaktionen der privaten Organisationen dagegen umstritten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.