Ansage aus China

Furcht vor Regulierung lässt Bitcoin-Kurs absacken

Web
19.05.2021 14:56

Die Furcht vor stärkerer Regulierung hat den Markt für Kryptowährungen am Mittwoch erheblich unter Druck gesetzt. Nach einer Bekräftigung der chinesischen Notenbank, dass Digitalwährungen nicht für Zahlungszwecke verwendet werden dürfen, gaben viele Digitalwerte im Kurs erheblich nach. Die Kursverluste fielen meist prozentual zweistellig aus.

Die chinesische Notenbank veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, die viele ohnehin verunsicherte Marktteilnehmer zusätzlich verschreckte. Sie stellte klar, dass Kryptowährungen nicht verwendet werden sollten, da es sich nicht um echte Währungen handle. Auch sei es Finanz- und Zahlungsdienstleistern nicht gestattet, Produkte oder Dienstleistungen in Digitalwährungen auszuzeichnen.

Die nach Marktanteil größte Digitalwährung Bitcoin sackte daraufhin auf der Handelsplattform Bitstamp um etwa 15 Prozent bis auf rund 36.250 US-Dollar (rund 29.660 Euro) ab. Es ist das niedrigste Niveau seit Anfang Februar. Das Rekordhoch von Mitte April bei knapp 65.000 Dollar ist mittlerweile weit entfernt.

(Bild: ©Wit - stock.adobe.com)

Die zweitgrößte Digitalwährung Ether geriet noch stärker unter Druck. Sie fiel gegen Mittag um rund 25 Prozent bis auf 2430 Dollar zurück. Hier geriet das Rekordhoch, das erst vor wenigen Tagen bei rund 4350 Dollar markiert wurde, noch mehr außer Reichweite als bei der Nummer eins Bitcoin.

Laut Experten handelt es sich im Kern nicht um regulatorische Neuerungen. China ist schon länger für seine kritische Haltung gegenüber Kryptoanlagen bekannt. Das Land arbeitet deshalb selbst an einer digitalen Variante seiner Landeswährung Yuan und führt bereits erste Feldversuche durch. Unter den großen Volkswirtschaften gilt China als am weitesten fortgeschritten bei der Entwicklung einer Digitalwährung.

Markt angeschlagen
Die Mitteilung der chinesischen Notenbank trifft auf einen angeschlagenen Markt. Für erhebliche Verunsicherung hat zuletzt vor allem Tesla-Chef, Multimilliardär und Krypto-Befürworter Elon Musk gesorgt. Er hatte den erst im Februar eingeschlagenen Kurs des Elektroautobauers Tesla, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, korrigiert. Als Grund nannte Musk die schlechte Umweltbilanz von Bitcoin. Da der hohe Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks schon lange bekannt ist, sorgte die Kurskorrektur unter Fachleuten für Verwunderung und Kopfschütteln.

800 Milliarden Dollar „verbrannt“
Nicht nur der Bitcoin als älteste und bekannteste Digitalwährung leidet unter der hohen Verunsicherung, sondern der gesamte Kryptomarkt. Die derzeit rund 9900 Digitalwerte weisen zurzeit einen Marktwert von 1,7 Billionen Dollar auf. Noch vor einer Woche war ein Rekordwert von 2,5 Billionen markiert worden. Mit anderen Worten: Innerhalb nur einer Woche sind Werte von rund 800 Milliarden Dollar „verbrannt“ worden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt