Landwirtschafts- und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) fordert einen deutlich höheren Fleischpreis. „Fleisch müsste eigentlich um ein Drittel teurer sein, nur so können die Bauern vernünftig wirtschaften“, sagte die türkise Ministerin - und nahm den Handel in die Pflicht.
Der Handel drücke die Preise. Das müsse sich ändern, so Köstinger gegenüber dem Nachrichtenmagazin „profil“. „Wir haben Griller um 800 Euro im Garten stehen und legen eine Bratwurst um 80 Cent drauf. Das ist pervers“, appellierte die Landwirtschaftsministerin auch an die Bevölkerung, ihr Konsumverhalten zu verändern.
VIER PFOTEN für Verbot von Billigfleisch-Rabatten
Erst vor Kurzem warnte die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN vor extremen Rabatten bei Supermärkten: „Lebensmittel sind keine Ramschware! Dieser Rabattwahnsinn ist gleich mehrfach unanständig: Er bedeutet meist Tierquälerei, weil er letztendlich niedrige Standards in der Tierhaltung auf Dauer zementiert. Die Billigpreise sind außerdem eine Verhöhnung der Landwirtinnen und Landwirte: Der Wettbewerb wird nicht nur völlig verzerrt, sondern auch die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern herabgewürdigt.“
Wer tier- und umweltfreundlich produziere, habe das Nachsehen. Die Schleuderpreise täuschten aber auch die Konsumenten, denn ihnen werde suggeriert, dass Fleisch nichts wert sei. „Die Botschaft ist verheerend und lässt außer Acht, dass hinter Schweinskotelett und Co. immer ein fühlendes Lebewesen steht, das für unseren Konsum getötet wurde“, so die Organisation, die ein Verbot von Billigfleisch-Rabatten fordert.
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