Das Linzer Maibaum-Dilemma geht in die nächste Runde! Gestern wollte sich die „Krone“ eigentlich nur im Bürgermeister-Büro erkundigen, wie es mit der Planung bezüglich der Maibaumrückgabe-Feierlichkeiten aussieht und erfuhr dabei, dass man es präferieren würde, das „Corpus Delicti“ nur noch zerstückelt zurückzubekommen.
Am liebsten würde ihm der Linzer Maibaum wohl gestohlen bleiben – denn auf Anfrage im Büro von SP-Stadtchef Klaus Luger ließ man die „Krone“ wissen, dass man tatsächlich in Erwägung ziehen würde, das „Corpus Delicti“ zwischen 29. und 31. Mai nicht mehr aufzustellen. Stattdessen wolle man die Diebe eventuell bitten, den Baum zersägt zu retournieren.
Zerstückelung wäre Sachbeschädigung
„Das kommt für uns sicher nicht in Frage“, zeigte sich Christian Mühleder von der „Steinbrucher Maibaum Crew“ entsetzt. „Wir zerschneiden ihn sicher nicht, denn das wäre definitiv nicht im Sinne der Tradition und des Brauchtums“, so Mühleder. Noch schlimmer! Streng genommen würde man die Diebe sogar zur Sachbeschädigung anstiften, nachdem das Zerstören des Baumes verboten ist. Nach Ansicht des Obersten Gerichtshofs aus 1985 darf nämlich „die damit verbundene Rechtsgutbeeinträchtigung“ nur „unerheblich“ sein und die Brauchtumsausübung darf „nicht nur als Vorwand“ dienen.
„Verhandlungen müssen erst geführt werden“
„Linz weiß außerdem noch gar nicht, was wir fürs Auslösen verlangen. Eins ist aber klar: Das wird sicher nicht billig“, lässt Mühleder wissen. Eigentlich war geplant, mit rund 50 Neufeldener im Schlepptau den Baum zurückzubringen – corona-bedingt wohl nicht möglich. Es gibt Gesprächsbedarf – fix ist nur der Termin, der 29. Mai.
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