„Ruhe gegen Ruhe“

Gaza: Israel und Hamas beschließen Feuerpause

Ausland
21.05.2021 06:28

Im Nahost-Konflikt ist eine Waffenruhe beschlossen worden. Das israelische Kabinett billigte einstimmig einen entsprechenden Vorschlag Ägyptens, das teilte ein Sprecher Netanyahus am späten Donnerstagabend mit. Die politische Führung habe jedoch betont, dass die Realität vor Ort das weitere Vorgehen bei den Kämpfen bestimmen werde. Die seit 1.00 Uhr geltende Feuerpause wird bisher eingehalten.

Minuten vor Beginn der Feuerpause schossen militante Palästinenser noch Raketen Richtung Israel ab, Israels Luftwaffe beschoss Ziele in dem Küstenstreifen. Über neue Opfer war zunächst nichts bekannt.

„Ruhe gegen Ruhe“
Israel habe Ägypten schon vor der Sitzung mitgeteilt, dass es zu einer Vereinbarung im Sinne von „Ruhe gegen Ruhe“ ohne ein größeres Abkommen bereit sei. Der von der Hamas kontrollierte Fernsehsender Al-Aksa berichtete am späten Donnerstagabend ebenfalls, dass die Waffenruhe um 2 Uhr Ortszeit in Kraft treten solle. Dieselbe Zeit nannten auch israelische Fernsehsender sowie die Pro-Hamas-Webseite „Al Resala Net“ im Libanon. Direkt nach der Mitteilung über Israels Entscheidung für eine Waffenruhe gab es erneut Raketenalarm in den israelischen Grenzorten am Rande des Gazastreifens.

Derzeit schweigen die Waffen auf beiden Seiten. (Bild: APA/AFP/JACK GUEZ)
Derzeit schweigen die Waffen auf beiden Seiten.

Bisher mehr als 240 Tote
Bei den seit Montag vergangener Woche anhaltenden Kämpfen waren insgesamt mehr als 240 Menschen getötet worden.

Bei den seit Montag vergangener Woche anhaltenden Kämpfen waren insgesamt mehr als 240 Menschen getötet worden. Dieses kleine Mädchen wurde aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gerettet. (Bild: EPA)
Bei den seit Montag vergangener Woche anhaltenden Kämpfen waren insgesamt mehr als 240 Menschen getötet worden. Dieses kleine Mädchen wurde aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gerettet.

Österreichisches Außenministerium begrüßt Waffenstillstand
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und das österreichische Außenministerium begrüßten die Ankündigung des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas. „Die Menschen in dieser ohnehin schon volatilen Region haben sich ein Leben in Frieden und Sicherheit verdient. Nun geht es darum, die Voraussetzungen für nachhaltige Sicherheit und Stabilität zu schaffen“, teilte Kanzler Kurz mit. „Israelis und Palästinenser haben das Recht, in Frieden und Sicherheit zu leben“, twitterte das Außenministerium.

Nach Ansicht von US-Präsident Joe Biden bietet die Waffenruhe eine „wirkliche Chance“, im Nahen Osten Fortschritte hin zu einem dauerhaften Frieden zu machen. Die USA stünden zusammen mit den Vereinten Nationen und anderen Partnern bereit, der Palästinensischen Autonomiebehörde mit humanitärer Hilfe und Unterstützung beim Wiederaufbau zu helfen, sagte Biden am Donnerstag. Er zollte Netanyahu Respekt dafür, die Kampfhandlungen nun einzustellen. Zudem dankte er Ägypten für seinen Einsatz bei der Vermittlung der Waffenruhe. US-Außenminister Antony Blinken plant in den kommenden Tagen eine Reise in den Nahen Osten.

Nahost-Treffen der „Krone“: Hoffnung stirbt zuletzt
Mittwochabend waren im krone.tv-Studio die höchsten diplomatischen Vertreter Israels und Palästinas zusammengetroffen. Beide Botschafter signalisierten bei #brennpunkt mit Katia Wagner Gesprächsbereitschaft für eine friedliche Lösung.

#brennpunkt-Talk: Ein Treffen, das Hoffnung macht

Spitzenpolitiker bei Kundgebung für Israel in Wien
Mit einer Kundgebung am Judenplatz in Wien haben etwa 300 Menschen am Donnerstagabend angesichts der Raketenangriffe ihre Solidarität mit Israel gezeigt (siehe Video unten). Mit dabei waren auch Spitzenpolitiker wie Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) oder SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

„Österreich steht solidarisch an der Seite Israels“
„Österreich steht solidarisch an der Seite Israels, wenn es um den Kampf gegen den Terror geht“, sagte etwa Nehammer in seiner Ansprache. Aus Sicherheitsgründen war die Veranstaltung nicht öffentlich angekündigt worden und musste von einem Großaufgebot an Polizei beschützt werden.

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