Pavel Durov ist Gründer des populären Messenger-Dienstes Telegram - und definitiv kein Freund von Apple. Das machte der 36-Jährige jetzt in einem Posting in seinem Telegram-Channel mehr als deutlich. Durov zog dort nicht nur über die seiner Meinung nach veraltete und überteuerte Hardware des iPhone-Herstellers her, sondern bezeichnete dessen Nutzer auch als „digitale Sklaven“ des kalifornischen Konzerns.
Anlass für Durovs „Streitschrift“: ein Artikel der „New York Times“, der die Kompromisse beleuchtet, die Apple unter anderem in puncto Datenschutz eingehen musste, um unter der kommunistischen Führung in China Fuß fassen zu können. Dass sich Apple auf Chinas Geheiß an groß angelegter Überwachung und Zensur beteilige, sei traurig, aber nicht überraschend, kommentierte Durov. Große Tech-Unternehmen würden oftmals den Gewinn über die Freiheit stellen, schrieb er.
„Apple ist sehr effizient bei der Verfolgung seines Geschäftsmodells, das auf dem Verkauf überteuerter, veralteter Hardware an Kunden basiert, die in ihrem Ökosystem gefangen sind. Jedes Mal, wenn ich ein iPhone benutzen muss, um unsere iOS-App zu testen, fühle ich mich ins Mittelalter zurückgeworfen. Die 60-Hz-Displays des iPhones können nicht mit den 120-Hz-Displays moderner Android-Smartphones mithalten, die viel flüssigere Animationen unterstützen“, zog der Telegram-Gründer vom Leder.
„Digitale Sklaven von Apple“
„Das Schlimmste an Apples Technik sind aber nicht klobigere Geräte oder veraltete Hardware. Der Besitz eines iPhones macht Sie zu einem digitalen Sklaven von Apple - Sie dürfen nur Apps verwenden, die Apple Sie über seinen App Store installieren lässt, und Sie können nur Apples iCloud verwenden, um Ihre Daten nativ zu sichern“, so Durov weiter.
Es sei daher kein Wunder, „dass Apples totalitärer Ansatz von der Kommunistischen Partei Chinas so geschätzt wird, die - dank Apple - nun die vollständige Kontrolle über die Apps und Daten aller ihrer Bürger hat, die auf iPhones angewiesen sind.“ Apple selbst hat das Posting bislang nicht kommentiert.
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