Regierung gedroht

Radikale Corona-Leugner arbeiteten teils für Heer

Österreich
21.05.2021 13:15

Nach dem Schlag des Staatsschutzes gegen eine bewaffnete Untergrund-Miliz von Corona-Leugnern laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Drei Verdächtige - zwei Soldaten und ein Amtsdirektor - sind bzw. waren beim Heer. Die Fanatiker drohten im verschlüsselten Internet-Chat: „Die Regierung muss hängen.“

Wie berichtet, wurden sieben Verdächtige, bei denen Hausdurchsuchungen durchgeführt worden waren, aus der rechten Corona-Leugner-Szene angezeigt. Die entschlüsselten Chats, die auf dem umstrittenen Kanal Telegram geführt wurden, offenbaren erschreckende Terror-Fantasien. So sollten Attentate mit Splitterbomben, gefüllt mit Nägeln und Glasscherben, auf Polizisten verübt werden. Außerdem plante die Verschwörer-Gruppe auch den Kauf berüchtigter russischer Kalaschnikow-Sturmgewehre.

Glock-Pistolen, Gewehr, Munition
Bei den bei Razzien sichergestellten drei Schusswaffen handelt es sich um zwei Glock-Pistolen samt zehn Magazinen und Lasermodul für „taktische Einsätze bei schlechter Sicht“ sowie ein Gewehr. Unter den beschlagnahmten exakt 3587 Stück Munition befanden sich auch Dutzende Hohlspitzgeschosse, die beim Aufprall zersplittern und somit noch schlimmere Verletzungen verursachen.

(Bild: zVg)

Die Staatsanwaltschaft Ried (OÖ) ermittelt nun unter anderem wegen Verdachts des verbrecherischen Komplotts. Alle sieben Verdächtigen befinden sich auf freiem Fuß, da keine Tatbegehungsgefahr mehr bestehen würde. In der Angelegenheit des zivilen Mitarbeiters (also des Amtsdirektors) hat das Bundesheer ein dienstrechtliches Überprüfungsverfahren eingeleitet.

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Es ist kaum zu fassen, was hier von Corona-Leugnern versucht wurde.

Innenminister Karl Nehammer

„Es ist kaum zu fassen, was hier von Corona-Leugnern versucht wurde. Dank akribischer Ermittlungsarbeit sind diese kriminellen Netzwerke enttarnt worden. Die Täter müssen mit der vollen Härte des Rechtsstaates bestraft werden“, sagte Innenminister Karl Nehammer und kündigte im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag an: „Dieser Schlag wird vermutlich nicht der letzte sein. Deshalb müssen wir weiter entschieden gegen die rechtsextreme Szene vorgehen.“

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