Kitzbühel-Abfahrt

Didier Cuche stellt Franz Klammers Sieg-Rekord ein

Sport
22.01.2011 15:26
Didier Cuche hat am Samstag vor 40.000 Zuschauern den Abfahrtsklassiker von Kitzbühel überlegen gewonnen. Der 36-jährige Schweizer, der bei seinem tollkühnen Ritt über die berüchtigte Hahnenkamm-Strecke all seine Routine ausspielen musste, setzte sich beachtliche 0,98 Sekunden vor dem US-Amerikaner Bode Miller durch. Dritter wurde der Franzose Adrien Theaux, der Mario Scheiber nur um 0,02 Sekunden vom Podest verdrängt hat.

Cuche hat damit seine Siegesbilanz in der Kitzbühel-Abfahrt auf vier Erfolge erhöht und mit Franz Klammer gleichgezogen. Für Cuche war es der insgesamt fünfte Sieg in Kitzbühel, im Vorjahr hatte er auch den Super-G gewonnen. Er avancierte auch zum ältesten Sieger einer Abfahrt und eines Weltcuprennens überhaupt.

"Ich dachte, das ist es nicht dieses Jahr. Ich hatte einen Fehler vor dem Steilhang, und am Start habe ich den rechten Stock verloren, ihn dann aber wieder gefasst. Das war kein optimaler Start. Auf der restlichen Strecke war ich aber blitzschnell. Ich muss mich bei meinem ganzen Team bedanken. Derzeit passt alles zusammen und ich fühle mich sehr wohl. Hier wieder zu gewinnen, ist unglaublich", sagte der strahlende Sieger zu seiner bärenstarken Fahrt, für die ihm sogar alle seine österreichischen Kontrahenten Respekt zollten.

Gedanke an Grugger fuhr mit
Cuche bot tatsächlich eine sensationelle Leistung, speziell die Mausefalle - bei der Landung des Sprunges war am Donnerstag Hans Grugger im Training so schwer gestürzt - hatte er perfekt im Griff: "Wenn man die Kurve vorher gut fertig fährt, kann man sich gut vorbereiten zum Springen. Das ist eine Spezialität von mir, ich fühle mich wohl in der Luft. Man sagt immer, so lange man in der Luft ist, passiert nichts. Ich denke dabei wieder an Hans. Es macht Spaß, wenn man schnell ist, aber der Grat ist so schmal."

Scheiber mit angezogener Bremse durch die Mausefalle
Hinter Scheiber sind mit Peter Fill, Christof Innerhofer und Werner Heel drei Südtiroler auf die Ränge fünf bis sieben gefahren. Mit Klaus Kröll und Romed Baumann haben zwei weitere Österreicher den Sprung unter die Top Ten geschafft, Georg Streitberger wurde Elfter. Scheiber war mit seinem Resultat zufrieden: "Ich bin zufrieden, aber an diesem Wochenende ist das ziemlich wurscht. Es war sehr schwierig für mich, die Mausefalle bin ich mit Handbremse gefahren, dann, als ich die schreckliche Stelle überwunden hatte, habe ich Gas gegeben." 

Anfängerfehler bringt Walchhofer zu Sturz
Michael Walchhofer, der sich am Mittwoch bei einem Trainingssturz an Kehlkopf und Knie leicht verletzt hatte, kam nach einem Fahrfehler nicht ins Ziel. "Im Rechtsschwung vor dem Seidlalm-Schwung habe ich einen Schlag bekommen. Mich hat's hinten reingedrückt und ich konnte mich nicht mehr aufrichten. Eigentlich war das ein Anfängerfehler", sagte der Hotelier aus Altenmarkt in Salzburg, der in dieser Saison schon drei Rennen für sich entschied. Walchhofer blieb unverletzt, er verlor auch das Rote Trikot des Abfahrtsweltcupführenden an Cuche.

Mehrere Schrecksekunden
Mehrere Stürze sorgten immer wieder für Schrecksekunden. Am schlimmsten erwischte es den Südtiroler Siegmar Klotz, der nach einem harten Aufprall in der Mausefalle und dem Schlittern ins Netz per Helikopter geborgen wurde und vermutlich einen Handbruch erlitt, Kopf und Rücken blieben unverletzt. Zu Sturz kam auch der Österreicher Joachim Puchner. Er war als Läufer nach Klotz abgewunken worden und fuhr ein zweites Mal. "Hand und Schienbein tun ein bisserl weh, aber so weit, so gut", meinte der Salzburger.

Das Ergebnis

1. Didier Cuche (SUI) 1:57,72  Min.
2. Bode Miller (USA) 1:58,70 +0,98
3. Adrien Theaux (FRA) 1:58,90 +1,18
4. Mario Scheiber (AUT) 1:59,08 +1,36
5. Peter Fill (ITA) 1:59,10 +1,38
6. Christof Innerhofer (ITA) 1:59,22 +1,50
7. Werner Heel (ITA) 1:59,36 +1,64
8. Ambrosi Hoffmann (SUI) 1:59,37 +1,65
9. Klaus Kröll (AUT) 1:59,50 +1,78
10. Romed Baumann (AUT) 1:59,54 +1,82
11. Ivica Kostelic (CRO) 1:59,63 +1,91
   . Georg Streitberger (AUT) 1:59,63 +1,91
13. Silvan Zurbriggen (SUI) 1:59,89 +2,17
14. Andrej Sporn (SLO) 2:00,19 +2,47
15. Yannick Bertrand (FRA) 2:00,23 +2,51
16. Erik Guay (CAN) 2:00,26 +2,54
17. Aksel Lund Svindal (NOR) 2:00,28 +2,56
18. Beat Feuz (SUI) 2:00,35 +2,63
19. Hannes Reichelt (AUT) 2:00,55 +2,83
20. Carlo Janka (SUI) 2:00,63 +2,91
21. David Poisson (FRA) 2:00,82 +3,10
22. Patrick Küng (SUI) 2:00,84 +3,1
23. Andrej Jerman (SLO) 2:00,94 +3,22
24. Johan Clarey (FRA) 2:00,96 +3,24
25. Dominik Paris (ITA) 2:01,02 +3,30
26. Benjamin Thomsen (CAN) 2:01,19 +3,47
27. Ted Ligety (USA) 2:01,39 +3,67
28. Travis Ganong (USA) 2:01,51 +3,79
29. Guillermo Fayed (FRA) 2:01,53 +3,81
30. Matteo Marsaglia (ITA) 2:01,62 +3,90

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(Bild: KMM)
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