Ein schillernder Chirurg aus Armenien und ein vermeintlicher Jurist aus Linz: Gemeinsam karrten die beiden Männer Hunderte „Spitals-Touristen“ nach Österreich, meldeten sie über Scheinfirmen für Krebs-Operationen an - und verursachten einen Millionenschaden. Nun wurde das kriminelle Duo zu mehrjähriger Haft verurteilt.
Es ist ein ungleiches Duo: ein armenisch-russischer Chirurg (66), der nach einem Haftbefehl in der Heimat nach Österreich flüchtete, sich trotzdem einen positiven Asylbescheid abholte, und ein oberösterreichischer Winkeladvokat (55).
Dutzende Scheinfirmen gegründet
Das Duo gründete 38 Scheinfirmen. Mit dem Ziel, Krebskranke aus dem Ausland (Russland, Armenien, Deutschland und Tschechien) mit einer eigens eingerichteten Homepage zu Gratis-Operationen nach Österreich zu locken. Dort meldeten sie diese als Kommanditisten der Scheinfirmen an - mit Zugang zum heimischen Gesundheitssystem.
Staat wurde um 2,9 Millionen Euro geprellt
Wie viel die Betrüger einnahmen, ist unklar. Den Staat prellten sie um knapp drei Millionen Euro. Nun wurde der Chirurg zu viereinhalb Jahren, der für den Schriftverkehr zuständige Linzer zu drei Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt.
Übrigens war das nicht die einzige Masche, mit der der armenische Chirurg Geld scheffelte. Über Crowdfunding für ein letztlich wirkungsloses Krebsheilmittel nahmen er und seine Ex-Frau eine Million Euro ein. Auch auf die Produktion mit Sojakaviar hat sich der findige Doktor spezialisiert. Beide Projekte dürften für die nächsten Jahre auf Eis liegen.
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