Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat sich am Samstag „verwundert“ über die Aussagen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu weiteren Öffnungsschritten gezeigt. Dieses einseitige Abgehen vom gemeinsamen Prozess könne nicht „in unserem Interesse sein“, schrieb er in einem langen Twitter-Posting. Und weiter: „Ich frage mich auch, wer etwas davon hat, wenn 48 Stunden nach einem großen Öffnungsschritt, nach dem wir uns alle so lange gesehnt haben und den wir alle gemeinsam erreicht haben, jetzt schon weitere Ankündigungen gemacht werden.“
Seine Aufgabe als Gesundheitsminister und auch als Arzt sei es jetzt, das Infektionsgeschehen in Verbindung mit den getroffenen Maßnahmen weiterhin sehr genau zu beobachten und „die Sicherheit der Menschen in Österreich zu gewährleisten“.
Gemeinsam die nächsten Schritte planen
Die ersten Öffnungen habe man „gemeinsam erfolgreich zustande gebracht“. Nun wolle man auch gemeinsam die nächsten Schritte planen, so Mückstein. „Die Bevölkerung hat es sich verdient, sich darauf zu verlassen und zu vertrauen“, schrieb er abschließend.
Baldiges Masken-Aus derzeit nicht in Sicht
Bezüglich der Debatte über ein baldiges Ende der Maskenpflicht dämpfte Mückstein die Erwartungen und erklärte in der „Kleinen Zeitung“, dass wir im Sommer und auch im Winter „die Maskenpflicht grundsätzlich noch haben“ werden. Das soll vor allem für Innenräume gelten.
Klärungsbedarf beim Gipfel nächste Woche
Ein denkbares Szenario könnte etwa sein, dass die Verpflichtung zum Tragen einer FFP2-Maske abgeschwächt wird und künftig wieder ein einfacher Mund-Nasen-Schutz ausreicht. All das wird freilich am kommenden Freitag beim Gipfel der türkis-grünen Bundesregierung mit Experten und den Landeshauptleuten entschieden. Gesprächsbereit zeigte sich Mückstein lediglich, was die Maskenpflicht im Außenbereich betrifft. Darüber werde man „reden können“, sagte er.
Laut Mückstein steige in engen Räumen, gepaart mit langer Aufenthaltsdauer, das Risiko, sich zu infizieren. Die genaue Ausgestaltung der künftigen Maskenpflicht ließ er vorerst noch offen. Grundsätzlich bekannte sich der Minister aber auch zum Tragen der Masken in Schulen. Diese würden dabei helfen, noch nicht gegen Covid-19 geimpfte Kinder zu schützen.
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