Der „Die wilden Siebziger“-Star Danny Masterson wird nach Vergewaltigungsvorwürfen von drei Frauen - darunter eine langjährige Ex-Partnerin - vor Gericht gestellt. Eine Richterin in Los Angeles befand am Freitag, dass die Beweise ausreichen, um einen Prozess gegen den 45-Jährigen durchzuführen. Vier Tage lang hatten die Frauen in Vorermittlungen Übergriffe des Schauspielers beschrieben - darunter solche, bei denen eine Waffe im Spiel gewesen sei oder er auch zugeschlagen habe. Am 7. Juni soll Masterson dem Haftrichter vorgeführt werden, bis dahin ist er gegen eine Millionen-Kaution auf freiem Fuß.
Masterson wird vorgeworfen, im Jahr 2001 eine 45-jährige, im April 2003 eine 28-jährige und zwischen Oktober und Dezember desselben Jahres eine erst 23 Jahre alte Frau vergewaltigt zu haben. Alle angeblichen Vergewaltigungen fanden den Gerichtsakten zufolge in Mastersons Haus in den Hollywood Hills statt. Eine der Frauen ist Mastersons damalige Freundin Christina B.
Ins Gesicht geschlagen, sie angespuckt und beschimpft
Am Mittwoch sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP die 45-jährige B. vor Gericht aus, sie sei eines November-Tages im Jahr 2001 aufgewacht, als der Schauspieler „in ihr drin“ gewesen sei. Sie habe ihm gesagt, dass sie jetzt keinen Sex wolle, ihn gebeten aufzuhören und ihn weggestoßen. Doch er habe nicht aufgehört. Also habe sie ihn an den Haaren gezogen, um ihn zu stoppen, weil sie gewusst habe, wie sehr er es hasst, wenn man seine Haare anfasse - doch anstatt dass er von ihr abgelassen habe, habe er ihr einen Schlag mit der Faust ins Gesicht verpasst. Dann habe er sie angespuckt und sie „White trash“ genannt.
Ex-Freundin schildert weiteren grausamen Vorfall
Zudem schilderte B. einen weiteren Fall, der einen Monat später passiert sei, der aber nicht Gegenstand des Prozesses sei. Damals sei sie mit Schmerzen aufgewacht, nachdem sie ohnmächtig geworden sei. Masterson habe ihr daraufhin gesagt, dass er sie gerade vergewaltigt habe. Sie habe sich wegen dieses Vorfalls an die Ethik-Vertreter von Scientology gewandt, wo Masterson ein prominentes Mitglied ist. Dort sei ihr gesagt worden, es sei keine Vergewaltigung gewesen, aus diesem Grund sei sie auch nicht zur Polizei gegangen, erst nach 15 Jahren, im Jahr 2016.
Während Vergewaltigung Waffe auf Opfer gerichtet
Auch die beiden anderen Frauen hätten sich zunächst wegen der mutmaßlichen Vergewaltigungen an obere Vertreter von Scientology gewendet - lange bevor sie zur Polizei gingen und die Anzeigen machten. Alle drei Frauen haben Medienberichten zufolge Scientology verlassen. Jene 28-Jährige, die den Vorfall im April 2003 beschrieb, gab vor Gericht an, sie sei bei Masterson daheim und nach einem „fruchtigen Getränk“ ganz benommen gewesen. Jennifer B. sagte aus, der 45-Jährige habe während der Tat eine Waffe auf sie gerichtet und gedroht: „Sag kein verdammtes Wort!“
Masterson drohen mindestens 45 Jahre Haft
Bereits im Jänner hatte Masterson auf „nicht schuldig“ plädiert. Sein Verteidiger ist Star-Anwalt Tom Mesereau, der Popstar Michael Jackson 2005 erfolgreich gegen Vorwürfe des Kindesmissbrauchs verteidigt hatte. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Schauspieler 45 Jahre bis lebenslängliche Haft. Er ist nach Zahlung einer Millionen-Kaution auf freiem Fuß.
Masterson war mit der Comedyserie „Die wilden Siebziger“ bekannt geworden, wo er von 1998 bis 2006 an der Seite von Mila Kunis und Ashton Kutcher den stets Sonnenbrille tragenden Steven Hyde spielte. Nachdem die Vorwürfe sexueller Übergriffe 2017 bekannt wurden, hatte die Polizei ermittelt. Der Streamingdienst Netflix kündigte damals die Zusammenarbeit mit Masterson an der Streamingserie „The Ranch“ auf. Masterson, der seit 2011 mit der Schauspielerin Bijou Phillips verheiratet ist und mit ihr eine Tochter hat, beklagte damals ein Klima der Hexenjagd.
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