Tag der Artenvielfalt
Greta Thunberg: „Beziehung zur Natur ist kaputt“
Klima- und Umweltaktivistin Greta Thunberg hat die Welt zum Umdenken beim Umgang mit der Natur und bei der Produktion von Nahrungsmitteln aufgerufen. „Unsere Beziehung mit der Natur ist kaputt. Aber Beziehungen können sich verändern“, sagte die junge Schwedin in einem neuen Video, das sie am Samstag anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt auf Twitter veröffentlichte. Auch der österreichische Naturschutzbund wies auf das dramatische Artensterben hin.
Die Menschen seien Teil der Natur, was bedeute, dass sie sich selbst schützten, wenn sie die Natur schützten. „Zu lange haben wir einen sinnlosen und selbstmörderischen Krieg gegen die Natur geführt“, zitierte sie den UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
„Klima- und Gesundheitskrise sind miteinander verbunden“
In dem fünfminütigen Video (siehe oben) stellte die 18-Jährige auch eine Verbindung zwischen Klimawandel und Corona-Pandemie her. „Die Klimakrise, Umweltkrise und Gesundheitskrise sind allesamt miteinander verbunden. Wir sehen die Verbindungen nicht mehr“, sagte sie. Mit der Art und Weise, wie Landwirtschaft betrieben, Wälder beschnitten und Lebensräume zerstört würden, erzeuge man die perfekten Bedingungen, damit sich Krankheiten von einem Tier zum anderen und letztlich auf den Menschen übertragen könnten.
Kritik an Massentierhaltung
Thunberg kritisierte zudem, wie Tiere als Nahrungsquelle gezüchtet und Landflächen gerodet würden, um diese Tiere zu füttern. Mache man so weiter, gingen eines Tages Land und Lebensmittel aus. All das sei herzzerreißend, aber auch eine Gelegenheit, sagte Thunberg. „Wir wissen, was wir tun können. Wir können die Art und Weise ändern, wie wir Landwirtschaft betreiben. Wir können ändern, was wir essen. Wir können ändern, wie wir mit der Natur umgehen.“
Ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten sind bedroht
Auf die dramatischen Verluste bei der Artenvielfalt, besonders bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, wies auch der österreichische Naturschutzbund in einer Aussendung hin. Rund ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten Österreichs stehen demnach auf der Roten Liste bedrohter Arten. Naturschutzbund-Präsident Roman Türk appellierte: „Landwirtschaft und Naturschutz müssen zusammenarbeiten.“ Nur so hätten Mensch und Natur eine Zukunft.
Türk erinnerte die politischen Verantwortlichen daran, dass sie es jetzt in der Hand hätten, um den Schwund im Artenreichtum aufzuhalten. Denn in den kommenden Wochen und Monaten werde entschieden, wie die EU-Agrarmilliarden künftig in Österreich verteilt werden. Auch die Nationale Biodiversitätsstrategie 2030 werde gerade erarbeitet. „Beide Strategien müssen ineinandergreifen und alles tun, um die Biodiversitätskrise zu stoppen“, zeigte sich Türk überzeugt.
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