Grobe Sicherheitsmängel bei Lagerung der abgebrannten Brennelemente aufgedeckt. Der Bau von neuem Trockenlager verzögert sich.
Der Fluch der Kernkraft trifft den AKW-Standort Krško mit aller Härte. Weil es keine Lösung für die Endlagerung des strahlenden Mülls gibt, schlagen Umweltschützer nach der Visite im AKW jetzt Sicherheitsalarm: 1322 abgebrannte Brennelemente lagern direkt neben dem Risiko-Reaktor in einem Pool quasi unter freiem Himmel.
Warnung von Anti-Antom-Experten
„Die Lagerung des Atommülls in dem Nasslager ist äußerst kritisch - auch in Hinblick auf die große Erdbebengefahr“, warnt Anti-Atom-Experte Reinhard Uhrig von Global 2000: „Die Trödelei bei der Sicherung des Atommülls ist unverantwortlich.“ Weil Geld fehlt, sollen nur 592 von den 1322 hoch radioaktiven Brennelementen in ein neues unterirdisches Trockenlager umgesiedelt werden, das am AKW-Gelände gebaut wird. Uhrig: „Die fortlaufende Verzögerungstaktik der Betreibergesellschaft, die aus finanziellen Gründen sogar die etwas bessere Sicherung des Atommülls verhindert, ist schärfstens zu verurteilen.“
Tickende Zeitbombe
Welche Zerstörungskraft die tickende Zeitbombe Atommüll hat, wurde bei der Katastrophe von Fukushima deutlich: Weil nach einem Erdbeben die Kühlung im Abklingbecken versagte, kam es zur Explosion, bei der hoch radioaktives Wasser in die Umwelt gelangte. Zurück in Krško lassen sich die Verantwortlichen aber Zeit mit der Sicherung: Das neue Lager wird frühestens 2023 fertig.
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