Laut WHO-Schätzung:

Weltweit 115.000 Pflegekräfte an Corona gestorben

Ausland
24.05.2021 16:47

Über 115.000 Pflegekräfte sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion ums Leben gekommen. „Es gibt nur spärliche Berichte, aber wir schätzen, dass mindestens 115.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheits- und Pflegedienste mit dem Leben für ihren Dienst an anderen bezahlt haben“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag zum Auftakt der Jahrestagung in Genf. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel warnte bei der Tagung vor neuen Pandemien (siehe Video oben).

Er werde nicht um eine Schweigeminute bitten, sagte Tedros. Stattdessen rief er die Anwesenden im Tagungsraum sowie alle online aus den Hauptstädten Zugeschalteten zu einer Dankesaktion für die Millionen Pflegekräfte weltweit auf.

Gesundheitsmitarbeiter in Schutzkleidung tragen den Sarg eines Corona-Opfers auf einen Friedhof in Malaysia. (Bild: AP)
Gesundheitsmitarbeiter in Schutzkleidung tragen den Sarg eines Corona-Opfers auf einen Friedhof in Malaysia.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (Bild: APA/AFP/World Health Organization/Christopher Black)
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation

Applaus statt Schweigeminute
Er ermunterte Zuschauer, viel Krach zu machen, etwa zu applaudieren, zu rufen oder mit den Füßen zu stampfen. Er selbst stimmte in anhaltenden Applaus ein. Zu Beginn der Pandemie hatte es in zahlreichen Ländern zu einer bestimmten Tageszeit - in Österreich um 18 Uhr - öffentliche Applaus-Aktionen gegeben, um Pflegekräften für ihren Einsatz zu danken.

75 Prozent der Impfdosen in zehn Ländern
Der WHO-Chef kritisierte die reichen Länder, die den Großteil der verfügbaren Corona-Impfdosen aufgekauft hätten. 75 Prozent der Impfdosen seien in nur zehn Ländern. Er appellierte an diese Staaten, Impfdosen abzugeben und so dafür zu sorgen, dass bis September mindestens zehn Prozent der Menschen weltweit und bis Ende des Jahres 30 Prozent geimpft werden können. Millionen Mitarbeiter des Gesundheitswesens müssten in vielen Ländern derweil noch immer auf die Impfung warten, betonte Tedros.

Mehrere Staats- und Regierungschefs besprachen sich mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und dem WHO-Chef. (Bild: APA/AFP/World Health Organization)
Mehrere Staats- und Regierungschefs besprachen sich mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und dem WHO-Chef.

Angela Merkel warnte zu Beginn der WHO-Jahrestagung vor der Gefahr durch neue Pandemien. Sie rief die Weltgemeinschaft auf, bessere Vorbereitungen zu treffen. „Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt; und sie wird auch nicht die letzte sein“, sagte Merkel in einer Videobotschaft, die bei der virtuellen Tagung der 194 WHO-Mitgliedsländer eingespielt wurde.

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“
Sie warb für einen internationalen Pandemievertrag, der Länder zu besserer Kooperation bringen soll. Die Hoffnung sei, dadurch früher warnen und schneller handeln zu können, um eine neue globale Pandemie im Keim zu ersticken. „Nach der Pandemie ist vor der Pandemie“, sagte Merkel. „Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein. Das ist das Signal, das ich mir von dieser Weltgesundheitsversammlung erhoffe.“

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