Da scheint viel Geschirr zu Bruch gegangen zu sein: Rund drei Jahre nach der Übernahme der Gmundner Keramik denkt Markus Friesacher über einen Abschied aus Gmunden und Oberösterreich nach. Grund: mangelnde Unterstützung der Stadtpolitik beim geplanten Neubau und bei Umwidmungen des Firmenareals.
Vor drei Wochen war die Freude groß, als die UNESCO das traditionelle Handwerk des Flammens von Keramik zum Weltkulturerbe ernannte - mittendrin dabei die Gmundner Keramik, die dank der Geflammt-Kollektionen weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. Doch von der Jubelstimmung ist nicht viel übrig. So gibt es offenbar extreme Spannungen zwischen den Stadtverantwortlichen um Bürgermeister Stefan Krapf und dem Management der Gmundner Keramik, die so weit gehen, dass Friesacher den Abschied aus Oberösterreich erwägt.
„Ich mag Gmunden, wir haben super Mitarbeiter hier, der Firma geht’s gut - aber so, wie es jetzt ist, denke ich darüber nach, Gmunden und Oberösterreich zu verlassen“, bestätigt Friesacher, der bereits vor zwei Jahren deponiert hatte, dass das aktuelle Firmenareal der Keramik-Manufaktur viel zu groß sei und er deshalb einen Neubau auf einer anderen Fläche in der Stadt im Visier hätte.
Ich habe bereits sehr viel Geld für die Planung ausgegeben. Es geht nicht mehr, weiter alles auf die lange Bank zu schieben.
Markus Friesacher, Gmundner Keramik
160 Wohnungen sollen entstehen
Mittlerweile ist das Unternehmen in einem Betriebsbaugebiet fündig geworden, nun fehlt hier aber der Baubescheid. Zugleich will Friesacher aber auch Klarheit darüber, ob das derzeitige Firmenareal so umgewidmet wird, dass hier Wohnungen gebaut werden können. 160 Einheiten sind in Planung. „Die Hälfte davon als Zweitwohnsitze, das Interesse ist sehr groß“, sagt Friesacher, der darauf drängt, bis August einen Baubescheid in Händen zu halten. „Wir wollen Klarheit und mit konkreten Planungen beginnen“, so der Unternehmer.
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